Im Camper durch Down Under! Warum man unbedingt einen 4WD Camper mieten sollte und warum wir niemals (nur) mit einem Auto durch Westaustralien reisen würden. Worauf man bei einem Camper und der Camper-Übernahme alles achten sollte und was man in Australien alles auf die Einkaufsliste setzen muss. Und darüber, dass die Welt ein kleines Dorf ist und man ein Stückchen Heimat auch am anderen Ende der Welt finden kann.
Tag 6 – Let’s hit the road
Die Nacht war unruhig. Ist es der Jetlag oder die Aufregung vor heute? Heute holen wir den Camper. Während ich mir unter der Dusche endlich die Beine rasiere, klopft mein Herz. Schluss mit weißen Bettlaken, dicken Kissen, einer eigenen Kloschüssel und einer heißen Dusche… Dafür rein ins Abenteuer – ohne Komfort, aber mit Vollgas. Ein netter Inder bringt uns per Uber zu Travel Car Centre, dies seit der Corona-Pandemie leider nicht mehr gibt, ca. 40 Minuten außerhalb von Perths Zentrum. Wir finden langsam Gefallen an Uber. Und an Indern. Selbst die sind in Australien toll! (Was nicht heißen soll, dass wir grundlegend etwas gegen Inder haben…)
Als wir im Hinterhof aussteigen und die Büro-Tür aufgeht, kann ich meinen Augen kaum trauen: „Ich fass es nicht!“ „Jetzt sag nicht, du kennst den“, schaut mich Manu entgeistert von der Seite an. Es ist wieder ein Inder, Halbinder um genau zu sein. Und wie ich ihn kenne: Sandeep aus unserer Heimatstadt Göppingen, wir waren zusammen auf Abifahrt in Lloret und sein Work & Travel Visa brachte ihn hier her. „Miri, bist du das? Was zum Teufel machst denn du hier?“ Naja, also ich bin hier auf Flitterwochen und leihe hier jetzt einen Camper aus. Die Frage ist wohl eher: Sandeep, what the heeeeeck machst du hier?
Australien, here we are. In diesem Land ist einfach alles möglich!
Er macht mit uns die Einweisung in unseren Camper und ich weiß gar nicht mehr, wohin mit mir. Hier drin, in dieser gefühlten Sardinenbüchse, die nicht viel größer ist, als ein normaler Jeep, verbringen wir also die nächsten drei Wochen? Kein richtiges Bett, kein Klo, ein paar kleine Schränkchen mit den nötigsten Utensilien, ganz viel Werkzeug zum Reifen wechseln oder zum Abschleppen, falls wir mal wo stecken bleiben, und einem Notfall-Satelliten-Funkgerät. Ich befinde mich in einem Nirwana-Gefühlszustand zwischen „ach du scheiße“, „ab ins Abenteuer“, „ich schaffe das nie“ und „stell dich nicht so an“. Unser größtes Luxusgut an Board? Zwei echte Weingläser – „ihr seid schließlich auf Honeymoon“, grinst Sandeep mich an.
Während ich Manu und Sandeep dumpf im Hintergrund irgendwelche technischen Details besprechen höre, setze ich mich hinten im Camper auf die Sitzbank. Du bist definitiv kein Siggi. Hab ich mich da nach meiner ersten Camping-Erfahrung in Kanada etwas übereifrig zu etwas hinreißen lassen, als Manu mich überredet hatte, statt eines Wohnmobils mit jeglichem Komfort doch lieber einen 4WD-Camper zu nehmen? Langsam taste ich mich vor, mache einmal jedes Türchen auf und streiche sanft über die Arbeitsfläche neben dieser Kuhle aus Edelstahl, die unser Waschbecken sein soll. Du und ich – wir werden schon noch Freunde werden. Oder? Ich glaube, du solltest auf jeden Fall dringend einen Namen bekommen…
Für weitere Bedenken bleibt keine Zeit und so fahren wir los. Nach den ersten Blinker-Scheibenwischer-Verwechslungen gehen wir erstmal einkaufen: zum Outdoor-Store BCF, um Mückennetze, Anti-Insektenspray (z.B. Bushman) und the one and only Travel-Toilet zu kaufen. Ja, das ist kein Witz. Denn für mich (Miri) ist das Thema Klo sehr wichtig. Und so war der Deal, dass wir nur dann den 4WD-Camper ohne sanitären Komfort mieten, wenn ich dieses Klappklo kaufen darf. Ob ich es wirklich verwendet habe? Stay tuned in den folgenden Posts! (Keine Angst, es wird keine Fotos geben…)
Und nicht zu vergessen: Anti-Moskito-Kerzen für die extra Portion Romantik am Lagerfeuer in unseren Flitterwochen. Bei Aldi Australia, über den wir gelesen hatten, dass er am günstigsten sein soll, laden wir unseren Kühlschrank und jedes Schlupfloch in den Camper-Schränken mit Wasser und Essen voll und verstauen alles fahrsicher. Als wir die Tür hinten zuschlagen, sticht mir unser Kennzeichen ins und die Idee wie Schuppen von den Augen: 1 GGO – wir taufen ihn Gigi! Manu schaut mich ein bisschen skeptisch an, aber spätestens als ich im Anschluss in der Restekiste im Bottleshop (Alkohol gibt es in Australien nur in zertifizierten Bottleshops!) eine Flasche Rotwein für 5$ finde, der Gigi heißt, ist die Sache geritzt. Mit ein paar weiteren Flaschen Bier und Wein und Manus erstem Goon aus der Box (es sind 2 Liter Weißwein für 9$ – wir sind schließlich keine armen Backpacker) starten wir in unser Abenteuer: Let’s hit the road, Gigi!
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Und hier noch ein paar nützliche Infos:
Darauf solltet ihr bei einem Camper für Westaustralien achten:
- Vor der Buchung unbedingt grobe Route ausarbeiten! Was wollt ihr sehen, wie viel wollt ihr fahren? Wie viele Kilometer müsst ihr buchen? Und…
- …braucht ihr dafür einen Allrad / 4WD (=Wheel Drive) Camper? – Wir sagen: Ja, unbedingt! Verzichtet auf etwas mehr Komfort in einem Wohnmobil und profitiert dafür von einer unbezahlbaren Freiheit; von Möglichkeiten, Abenteuern und Erlebnissen, die ihr ohne einen Allrad-Antrieb niemals erleben könntet. Dafür muss man nicht zwingend in einem (Dach-) Zelt schlafen oder hinten im Auto. Unser Modell von Travel Car Centre, der 4×4 Bushcamper ist ein speziell angefertigter Toyota Landcruiser, mit richtiger Schlafmatratze, richtigem Autodach und allen nötigen Adventure-Features, die ein 4WD-Fahrzeug mitbringen sollte.
Leider gibt es TCC nicht mehr, aber aufgrund einer anderen Erfahrung wollen wir euch stattdessen die CamperOase empfehlen. Mit Hauptsitz in Deutschland und Mitarbeitern vor Ort in Australien und Neuseeland sind die selbst passionierten Camper definitiv die richtigen Ansprechpartner, wenn man den richtigen Camper für seine Australien oder Neuseeland Reise finden will. Denn sie schöpfen nicht nur aus seeehr vielen eigenen Erfahrungen und Erfahrungsberichten ihrer Kunden, sondern auch aus einem hervorragenden Netzwerk vor Ort Down Under. Wir wurden ganz ohne Verkaufsdruck, ehrlich, herzlich und sympathisch beraten, als wir vor Covid planten unsere erste Elternzeitreise in Australien zu verbringen. Stattdessen ging es für uns dann, mit der CamperOase durch Europa.
Exklusiver Rabatt für eure Camper Miete in Australien, Neuseeland oder Europa
Ihr bekommt bei einer Anfrage über >>diesen Link bzw. das Werbebanner anbei und Buchung für eure Australien- oder Neuseelandreise automatisch einen Rabatt* bei der CamperOase für euren Camper in Australien oder Neuseeland bzw. neuerdings auch in Europa.
*Dieser Rabatt ist immer individuell und wird auf Anfrage ausgegeben. Und damit auch alles seine Richtigkeit hat, hier noch die Offenlegung unsererseits: Falls es zu einer Buchung kommt, erhalten wir dafür eine kleine Provision, was unsere Empfehlung aber in keinster Weise beeinflusst hat.
- Was kostet ein Camper in Australien? Die Frage werden wir euch nicht beantworten (können), denn das hängt selbstverständlich von vielen Faktoren ab. ABER: Achtet beim Buchen nicht nur auf den Preis für den Camper, sondern auch auf die Nebenkosten bzw. die inkludierten Leistungen. Welche Versicherungsleistungen sind abgedeckt? Wollt ihr den Camper in einer anderen Stadt abgeben, als ihr in abholt? Wie hoch ist dann die One-Way-Gebühr? Welches Equipment ist im Preis inklusive? Wenn ihr vor Ort einen halben Hausstand kaufen müsst, solltet ihr hochrechnen, ob ein möglicher günstiger Preis wirklich günstiger ist.
Entscheidung getroffen? Perfekt! Dann los – die Übernahme
- Wie bei der Übernahme eines Mietwagens solltet ihr zunächst checken, dass alles funktioniert und vorhanden ist (Licht, Warnleuchten, Reifendruck-Messgerät, Abschleppwinde, Notfall-Satelliten-Funkgerät…).
- Zustand der Reifen prüfen – ist auch mindestens ein Ersatzreifen an Board und das entsprechende Werkzeug und Equipment, um ihn zu wechseln?
- Genau zuhören und erklären lassen, wie was funktioniert, gerade was Abschleppen, Reifendruck ablassen und wieder erhöhen, usw. angeht. Die Australier sind sehr hilfsbereit und selbst (fast) alle Outdoor-erprobt. Wenn dir ein Aussie sagt, wie man den Luftdruck im Reifen ablassen sollst, um am Strand entlang zu fahren, vertraue ihm! Wer sich übrigens sprachlich ein paar Sorgen macht, bucht am besten über einen Anbieter, bei dem nicht nur englisch gesprochen wird. (Auch wenn Sandeep mittlerweile nicht mehr da ist, wird bei Travel Car Centre in Perth auch deutsch gesprochen.)
- Küchenutensilien & sonstiges Equipment prüfen – habt ihr alles, was ihr in nächster Zeit braucht? Nicht nur für’s Kochen am Van-Herd, sondern auch zum Grillen? Sind Besteck und Geschirr sicher und rutschfest verstaut? Habt ihr eine Bettdecke?
- Nutzt jeden Stauraum! Der 4WD-Camper ist kein Wohnmobil mit vielen Schränken oder Schubladen. Nutzt daher jede Lücke sinnvoll! Denn gerade auf unwegsamen Strecken ist es umso wichtiger, dass alles ordentlich verstaut ist.
- Kleiner Tipp: Reiseführer, Ladekabel für Kamera / Handy, Hut bzw. Mütze, Sonnencreme und Wasser griffbereit im Fahrerraum verstauen.
- Und last but not least: Bei jedem Camper-Vermieter gibt es ein Resteregal, bei dem vorherige Mieter ihre angebrochenen Klopapier-Packungen, Küchentücher, Gewürze, Öl, Spülmittel, Konserven und und und… zurücklassen. Da kann man mit viel Glück schon sehr viel beim ersten Einkauf sparen!