In 10 Schritten zur Traumreise als Familie | Wie plane ich einen Roadtrip entlang der Ostküste Australien als Familie

Wir stecken aktuell kopfüber in den Planungen für unseren Roadtrip entlang der Ostküste von Australien mit unseren beiden Kindern. Schon jetzt ist es eine aufregende Zeit, in der wir euch gerne mitnehmen. Wie plant man überhaupt so eine große Reise; was macht man als erstes und woran muss man denken? In 10 Schritten zur Traumreise.

Daten – Fakten – Wir: Wer wir sind & was wir vorhaben – alles Wichtige im Überblick:

  • Wir sind Mama Miri, Papa Manu, David (4 Jahre) und Romy (2 Jahre) – schon immer passionierte Traveller mit vielen Facetten; vom klassischen Camping-Urlaub am Gardasee, einer mehrmonatigen Vanlife-Rundreise durch Europa, über Städtetrips und Bauernhofurlaub bis hin zu ausgefallenen und abenteuerlichen Fernreisen. Aber: immer alles im Rahmen von Otto Normalo – wir sind keine digitalen Nomaden, die von überall auf der Welt arbeiten, sondern ganz „stinknormal“ mit 30 Tagen Urlaub im Jahr reisen.
Familienabenteuer Dubai
Das sind wir bei unserem ersten großen Familienabenteuer zu viert in der Wüste.
  • Wir erfüllen uns dieses Jahr unseren Lebenstraum: eine mehrmonatige Reise nach Australien.
  • Dafür nehmen wir eine zweite Elternzeit, denn die „klassische Elternzeit“ haben wir bei beiden Kindern bereits für unterschiedliche Reisen ausgeschöpft. Mehr dazu lest ihr >hier.
  • Konkret heißt das: wir reisen von Ende September bis Mitte Dezember entlang der Ostküste von Australien von Cairns bis nach Melbourne und zwar in einem Wohnmobil, das wir über die CamperOase angemietet haben.
  • Im Detail fliegen wir von Frankfurt nach Singapur, wo wir einen 6-tägigen Stopover einlegen, bevor wir in Sydney zum ersten Mal zu viert unsere Füße auf australischen Boden setzen. Nach einer Woche in Miris Herzensstadt fliegen wir von hier in den Norden nach Cairns, wo wir unseren Camper übernehmen. Mit diesem Fahren wir zwei Monate lang in den Süden bis nach Melbourne, von wo aus es dann über Singapur wieder zurück geht.

Hier wollen wir euch mitnehmen auf unsere ersten Planungen, an unsere Herangehensweise und die erste Frage beantworten: Was macht man eigentlich als erstes, wenn man so eine große Reise plant? Worauf muss ich achten und was sind die besten Tipps für einen Roadtrip an der Ostküste Australiens?

Langzeitreise als Familie
Langzeitreise als Familie nach Australien – wir stecken kopfüber in den Planungen. Kommt mal mit!

Kleine Info am Rande: In diesem (und weiteren folgenden) Artikeln erwartet euch viel Text. Alle, die gerne Bilder gucken, müssen noch ne Weile warten. Wir lassen euch teilhaben an unserer Planung, beantworten offene Fragen zum Thema Reisen mit Kindern, Fernreise mit Kindern, Langstreckenflug mit Kindern und begleiten die Organisation unseres Roadtrips entlang der Ostküste Australiens. Wir sprechen offen über Herausforderungen, die uns dabei begegnen. Die kommen nämlich schon während der Planung zum Vorschein. Dabei stehen Fragen im Raum wie „Camper mieten oder kaufen“, „mit dem Camper reisen oder mit dem Mietwagen und in Unterkünften übernachten“, „macht ein Inlandsflug in Australien Sinn“, „wie viel Zeit plane ich wofür ein“, „wie buche ich die Flüge“ oder einfach auch: „Was mache ich eigentlich als erstes, wenn ich eine Rundreise durch Australien machen möchte?“ „Wie bekomme ich als Familie überhaupt mehrere Monate frei, um reisen zu können?“ (Das haben wir bereits in >diesem Artikel aufgezeigt.)

Also erstmal: First things first! Für alle, die sich fragen, was man eigentlich als allererstes machen sollte, wenn man eine Australien-Reise plant, folgen hier die 10 wichtigsten Schritte.

(PS: Diese Inspiration geht natürlich auch als Grundgerüst für die Planung von Reisen an andere Reiseziele.)

1. Was will ich überhaupt alles sehen? Grobe Routenplanung!

Wart ihr schon einmal in Australien, oder wird es euer „erstes Mal“ Down Under? Lest Blogs*, Reiseführer, Reiseberichte, guckt euch Dokus oder Vlogs über das Reiseziel an. Es gibt auch tolle Facebook-Gruppen, in denen man sich Ideen holen kann und sich austauschen kann. Lasst euch erstmal ganz unvoreingenommen inspirieren, notiert euch eure Wünsche – die top Sehenswürdigkeiten in Australien, die ihr gerne sehen würdet.

Kleiner Tipp: Speichert sie euch direkt in Google Maps – so bekommt ihr später einen schnellen Überblick darüber, wo sich die einzelnen Ziele befinden und welche Route die meisten Punkte beinhaltet. Macht euch dabei in den Notizen am besten direkt einen Hinweis, wo und wie ihr auf das Ziel gestoßen seid. Wenn’s nachher an die Feinplanung geht, hilft das enorm weiter.

Unsere Google Maps Karte für die Ostküste Australiens: Hier speichern wir Sehenswürdigkeiten, empfohlene Parkplätze mit besonderen Aussichten, Spielplätze, Restaurants, Strände, Tankstellen, kleine Shops…alles, was uns während unserer Recherche irgendwie angesprochen hat. So können wir während der Reise schauen, was sich in der Nähe befindet und verpassen keine großen aber auch keine kleinen Highlights.

Australien ist riesig, die Highlights des ganzen Landes erstrecken sich auf immensen Entfernungen. Macht euch dessen bewusst und überlegt euch genau:

  • Was wollen wir wirklich unbedingt sehen?
  • Was wäre „nice-to-have“?
  • Wollen wir so viel wie möglich sehen oder wollen wir das Land erleben und bewusst(er) wahrnehmen?

Erst kürzlich habe ich mich mit jemandem unterhalten, der in vier Wochen tatsächlich alle top Sehenswürdigkeiten auf dem gesamten Kontinent Australien besucht hat. Dass er mehr Zeit in Flugzeugen und Fahrzeugen verbracht hat, war ihm egal. Er hat sein „Ziel erreicht“. Für uns wäre das nichts, vor allem nicht, seit wir mit Kindern reisen. 2017, auf unserer Hochzeitsreise noch kinderlos, haben wir in vier Wochen die Westküste Australiens bereist; von Perth nach Exmouth und wieder zurück bis nach Albany. Das war cool und wir haben wirklich viel gesehen, vieles aber auch nicht richtig und vieles gefühlt zu kurz. Ganz klar ist das Geschmackssache; Fakt ist aber: Dieser Westaustralien-Trip bestand aus sehr viel Fahrzeit. Wir haben uns für die anstehende Reise entlang der Ostküste deshalb vorgenommen, mehr Zeit mitzubringen und das Land, die Leute, das Lebensgefühl Australien wieder intensiver zu genießen, uns die Freiheit zu nehmen nicht alles durchtakten zu müssen und spontan entscheiden zu können, irgendwo länger zu bleiben, wenn es uns gefällt. Das war im Übrigen mitunter auch einer der Gründe, warum wir uns für ein Wohnmobil für die gesamte Reise entschieden haben und damit gegen Inlandsflüge oder Mietwagen und feste Unterkünfte. Mehr dazu aber später.

Roadtrip planen nach Australien
Roadtrip planen nach Australien: Lasst euch erstmal inspirieren.

*Blogs, in denen wir gerne stöbern und uns Inspirationen holen:

Reiseführer, die wir gerne lesen:

2. Wie lange habe ich Zeit, wann will ich reisen und passt die Reisezeit mit der Routenplanung überein?

Für Australien gibt es nie genug Zeit, man kann hier Ewigkeiten bleiben und noch immer nicht alles gesehen haben. Dennoch gibt es bereits ab 3-4 Wochen Reisezeit tolle, aufregende und einzigartige Reiserouten, die gut machbar sind, auch mit Kindern. Viele Inspirationen dazu findet ihr auf dem Blog der CamperOase. Überlegt euch also zuerst, wie viel Zeit ihr mitbringt und schaut dann auf die möglichen Reiserouten.

  • Wie viele Tage wollt/könnt ihr reisen?
  • Wie viele Kilometer sind es insgesamt?
  • Wie viele Stopps könnt und wollt ihr auf dem Weg einplanen?
  • Und wie lange wären die täglichen Fahrzeiten?
  • Sind die für euch machbar, damit ihr entspannt reisen könnt?

Bedenkt dabei, dass man in Australien Nachtfahrten eher meiden sollte (wegen der Tiere entlang der Fahrbahn) und auch, dass nicht alle Straßenverhältnisse die angegebenen Fahrzeiten von Google möglich machen. Oft sind es sandige Gravel-Roads, Offroad-Pisten oder unbefestigte Straßen, die es nicht zulassen, die Höchstgeschwindigkeit zu fahren.

Habt ihr euch für eine Route entschieden? Prima! Dann gleicht diese mit der Reisezeit ab. Wann wollt ihr reisen? Zunächst einmal muss man wissen, dass in Australien alles Down Under ist; heißt konkret: Wenn bei uns Winter ist, ist in Australien Sommer und umgekehrt. Jede Jahreszeit hat seine Vor- und Nachteile. Man kann -je nach Reiseziel- auch im australischen Winter reisen. Wir sind Sommerkinder und entfliehen entsprechend dem deutschen Schmuddelwetter und werden unseren Herbst/Winter im australischen Frühling/Sommer verbringen. Wichtig ist hierbei auch, dass Australien aus vier Klimazonen besteht. Es gibt Regenzeiten mit extremen Witterungsverhältnissen im tropischen Norden, Quallen-Saison an der Küste, sengende Hitze im trockenen Zentrum und kühle Temperaturen im gemäßigten Süden usw. Steht auf eurer Bucket List Whale Watching? Dann macht euch schlau, wann das wo genau geht. Gleicht also ab, wann ihr wohin wollt und was euch diesbezüglich erwarten würde.

3. Welcher Reise-Typ bin ich bzw. meine ganze Familie?

Menschen sind unterschiedlich, Kinder genauso wie Erwachsene. Wichtig ist, dass ihr innerhalb eurer Reisegruppe alle auf eure Kosten kommt, damit die Reise für alle ein unvergessliches positives Erlebnis wird. Der Vorteil bei kleinen Kindern ist, dass sie (vorneweg zumindest) nur wenige Anforderungen stellen, bei Teenagern sieht das schon ganz anders aus. Bedürfnisse sind so individuell wie der Fingerabdruck eines Menschen. Deshalb würden wir uns auf unserem Blog niemals anmaßen zu behaupten, dass unsere Reise die perfekte ist. Wir wollen viel eher inspirieren und euch helfen, die für euch richtige Reiseplanung zu finden.

Hier habt ihr ein paar Fragestellungen, die euch helfen könnten den für euch richtigen Reiseweg zu finden:

  • Seid ihr Camper mit Leib und Seele oder braucht ihr mehr Platz, Luxus und Komfort in richtigen Unterkünften?
  • Seid ihr Slow Traveller aka. „Der Weg ist das Ziel“ oder wollt ihr lieber möglichst viel sehen in kürzester Zeit?
  • Reist ihr gerne abseits der Pfade „off the beaten track“ oder gehören eher die wichtigsten Top 10 Sehenswürdigkeiten auf eure Things-to-see-and-do-Liste?
  • Mögt ihr es gerne heiß bei hohen Temperaturen oder schwitzt ihr bereits ab 20 Grad?
  • Liebt ihr unberührte Natur und das Aufwachen bei Meeresrauschen, oder seid ihr eher Stadtmenschen? Oder auch beides?
  • Kitzelt’s bei euch, wenn ihr an richtige Abenteuer denkt oder wiegt ihr euch lieber in Sicherheit?
  • Wie reist ihr generell lieber? Selbst fahren, fahren lassen oder fliegen und kürzere Strecken auf der Straße verbringen? Ein sehr entscheidender Punkt beim Reisen durch Australien.
Kaffee Camping
Welcher Reisetyp seid ihr?

4. Wie wollen wir reisen? Camper, Fliegen, Mietwagen,…

#1 Camping – ein Roadtrip im Wohnmobil

Die Optionen für die Art zu Reisen bei einem Roadtrip durch Australien sind vielfältig. Weit verbreitet ist es einen Camper für die Rundreise durch Australien zu mieten. Australien ist der Inbegriff von Weite, Freiheit, Natur und damit prädestiniert fürs Camping. Lange Strecken durch einsame Naturlandschaften, kilometerlang am Strand entlangfahren und dann direkt in den Sanddünen übernachten, während Kängurus zum Abendessen vorbeihüpfen… Ein Camper-Roadtrip entlang der West- oder Ostküste in Australien steht auf fast jeder Travel Bucket List. Bei uns definitiv. Vor allem, seit wir mit David zum ersten Mal im Camper durch Europa getourt sind, haben wir diese Art zu Reisen mit Kindern sehr liebgewonnen. Man reist flexibel im eigenen Tempo, entdeckt ständig neue Orte und hat trotzdem immer den Komfort eines rollenden Zuhauses und die eigenen kleinen vier Wände dabei. Egal, wo man am Abend landet und strandet, das Bett ist immer dasselbe. Abenteuer inklusive, deshalb lieben wir das Camping mit Kids.

Dabei umfasst das Portfolio an Campern in Australien vom Minivan bis zum Luxus-Wohnmobil alles, was das Herz begehrt. Die Preise sind mittlerweile gesalzen; mit umgerechnet um die 200 Euro am Tag für ein gut ausgestattetes Wohnmobil. Bei 60 Tagen Reisezeit kommt da einiges zusammen.

Vorteil bei langen Reisen: Man bekommt, wenn man rechtzeitig bucht, bei den meisten Anbietern sowohl einen Frühbucherrabatt als auch einen Rabatt bei Langzeitmiete. Außerdem ist manchmal -so bei uns der Fall- die Versicherung ab 50 Tagen sowieso gedeckelt; sprich sie kostet auf die Gesamtmietdauer gerechnet weniger mit denselben Leistungen.

Wir werden in einem extra Blogpost für euch ausarbeiten, worauf ihr bei einem Camper bzw. Wohnmobil für Australien achten müsst. Hier haben wir -damals noch mit einem Kind im Alter von einem Jahr- bereits ein bisschen was dazu zusammengefasst. (Wer sich für einen Camping-Roadtrip entlang der Westküste Australiens interessiert, wird >hier fündig.)

Eine große Hilfe an der Stelle sind auch die Experten der CamperOase, mit denen wir schon seit 2019 in Kontakt stehen und damals unseren ersten Family-Camper gemietet haben. Wenn ihr noch unschlüssig seid, was für euch das passende Campingmobil ist, lasst euch einfach mal ganz unverbindlich beraten. Für alle, die schon konkreter werden, für die haben wir das:

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Ihr bekommt bei einer Anfrage über >>diesen Link bzw. das Werbebanner anbei und Buchung für eure Australien- oder Neuseelandreise automatisch einen Rabatt* bei der CamperOase für euren Camper in Australien, Neuseeland oder auch für die USA, Kanada, Namibia oder direkt hier in Europa.

Ihr wollt einen Rabatt auf eure Camper-Miete für Australien oder Neuseeland plus eine hervorragende Beratung? Dann hier lang zur CamperOase!*

*Dieser Rabatt ist immer individuell und wird auf Anfrage ausgegeben. Und damit auch alles seine Richtigkeit hat, hier noch die Offenlegung unsererseits: Falls es zu einer Buchung kommt, erhalten wir dafür eine kleine Provision, was unsere Empfehlung aber in keinster Weise beeinflusst hat.

Bei den aktuellen Mietpreisen für Camper in Australien muss man sich durchaus auch folgende Frage stellen:

Lohnt es sich, einen Camper in Australien zu kaufen anstatt zu mieten?

Diese Frage haben wir für uns recht schnell mit Nein beantwortet. Denn abgesehen von der Tatsache, dass es mit einem klassischen Touristenvisum, ohne festen Wohnsitz in Australien, und auch bezüglich der Versicherung des Fahrzeuges zwar nicht unmöglich, aber sehr sehr kompliziert und umständlich ist, ein eigenes Wohnmobil zu kaufen, wollen wir nicht die ersten Tage Down Under damit verbringen auf Fahrzeug-Recherche zu gehen, mit Taxi und Uber irgendwo hinfahren zu müssen, um Vans zu besichtigen und dann Risiko zu laufen, dass diese Suche zu lange oder erfolglos endet. Selbst wenn man dann schnell einen passenden Campervan findet, hat man selbiges Risiko -nur andersrum- am Ende der Reise. Schließlich MUSS das Teil ja vor Abflug nach Hause verkauft sein. Entsprechend hat man bei Preisverhandlungen sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf nur wenig Spielraum, wenn zeitlicher Druck da ist. Dafür sind uns die 60 Tage Reisezeit einfach zu schade.

#2 Mietwagen und feste Unterkünfte

Wir haben aufgrund der Preisentwicklungen für Camper in Australien für unsere Reise durchaus auch in Betracht gezogen statt mit einem Wohnmobil mit einem Mietwagen zu reisen und in fixen Unterkünften zu übernachten, eventuell auch für einen Teil der Strecke. Preislich wäre das, je nach Autokategorie (immerhin sind wir jetzt zu viert mit vier Gepäckstücken) und Unterkünften, aber fast sogar noch teurer geworden. Außerdem schränkt es die Flexibilität beim Reisen ein, denn hier sollte man möglichst strukturiert und durchgeplant vorgehen. Schöne, fixe Unterkünfte können von der Lage oft nicht mit Camping-Spots mithalten, was einem naturgewaltigen Land wie Australien ein bisschen den Zauber nimmt. Auto und schlafen im Hotel, Apartment, Hostel oder in der Ferienwohnung macht mit zwei kleinen Kindern auch nur dann Sinn, wenn man nicht immer nur ein bis zwei Nächte bleibt. Bei uns wäre das Pack-Chaos und die Ein- und Umgewöhnung an ein neues „Zuhause“ zu aufwühlend geworden. Entsprechend haben wir diese Idee relativ schnell verworfen.

#3 Inlandsflüge und kleinere Roadtrips

Den Camper zu ersetzen, ist also keine Option für uns. Die Gesamtstrecke unseres Roadtrips entlang der Ostküste Australiens ist mit fast 3.000 Kilometern sehr lang. Deshalb hatten wir überlegt, von Cairns doch nur bis Sydney zu fahren und von dort zurück nach Deutschland zu fliegen. Rund um Melbourne warten mit dem Wilsons Promontory National Park, Philipp Island und der berühmten Küstenstraße Great Ocean Road aber so viele Highlights, dass wir nicht anders konnten, als uns für Melbourne als final destination zu entscheiden.

Weil wir nun aber schon öfter gehört und gelesen hatten, dass die Strecke zwischen Brisbane und Sydney relativ unspektakulär sein soll und wir zudem nur wenig über die Strecke zwischen Sydney und Melbourne finden konnten, das uns vom Hocker haute, war unser Plan schnell klar: Wir reisen mit dem Camper von Cairns nach Brisbane; von dort mit dem Flieger nach Adelaide oder Melbourne und dort mieten wir einen neuen Camper, um die Highlights zu erkunden, bevor wir von der jeweils anderen Metropole die Heimreise nach Deutschland antreten.

Aber, dafür gibt es einige Nachteile: Nicht alle Camper-Firmen bieten Pick-Up und Drop-Off Locations überall in Australien an. Wir waren bei der Auswahl unseres Wohnmobils etwas „anspruchsvoll“, ein gleichwertiges hätte es im Süden nicht gegeben. Außerdem hätten wir so zwei gesonderte Mieten; sprich sowohl die gedeckelte Versicherung fällt weg als auch die Langzeitmiete, womit die Preise (für uns) unbezahlbar wurden. Bummer!

Fazit:
Entsprechend haben wir uns letztlich für eine durchgängige Camperreise von Cairns bis Melbourne entschieden. So bleiben wir bis zum Schluss flexibel und unabhängig. Sollte es uns im Norden so gut gefallen, dass wir den südlichen Teil gar nicht mehr groß bereisen können, ist das Schlimmste, was uns passieren kann, dass wir ein oder zwei Tage echt lange Fahrten nach Melbourne durchziehen müssen; denn der Rückflug ist fix. Wir haben aber ansonsten keine fixen Daten, an denen wir sonst wo sein müssten und können uns wirklich auf zwei Monate Freiheit und „Treiben lassen“ freuen.

Darf man in Australien am Strand fahren
Vanlife in Australien: absolute Freiheit und Unabhängigkeit

5. (Optional) Stopover nach Australien einplanen

Steht die Reiseroute und ist ein entsprechendes Fahrzeug für die Rundreise reserviert, geht es an das Thema Flug. Der dauert nach Australien mit einer durchschnittlichen Flugdauer von ca. 21-24 Stunden ziemlich lange; je nach Zwischenstopp sogar noch länger. Deshalb waren uns zwei Dinge besonders wichtig:

  1. Mit einer guten und kinderfreundlichen Airline zu fliegen. Dazu zählen u.a. Singapore Airlines, Emirates, Etihad und Qantas. (Wir sind mit allen bereits geflogen, weswegen wir sie hier aufführen.)
  2. Wir wollen die extrem lange Reisezeit entzerren und haben uns bewusst dafür entschieden, auf beiden Flügen einen Stopover von mehreren Tagen einzulegen.

Mögliche Stopover-Destinationen auf dem Weg nach Australien:

  • Singapur
  • Bangkok
  • Hongkong
  • Bali
  • Kuala Lumpur
  • Dubai / Abu Dhabi / bzw. generell Arabische Emirate (UAE)

Wonach wählt man einen Stopover aus?

  1. Nach möglichen Flugverbindungen und den entsprechenden Preisen für die gesamten Flüge. (Achtung: Durch Stopover-Tage erhöhen sich die Preise manchmal!)
  2. Nach Reiserisiken im Zwischenziel, die man unbedingt vorher checken sollte (politische Unruhen, gesundheitliche Gefahren durch Tropenkrankheiten, benötigte Impfungen für die Einreise usw.)
  3. Nach seinen Interessen und Wünschen – eigentlich sollte das auf Platz 1 landen, denn am allerbesten ist, wenn man sich für das Zwischen-Reiseziel auch wirklich interessiert.  
  4. Nach Reisezeit & Reiseklima im Zwischenziel, das durchaus vom Haupt-Reiseziel abweichen kann.
  5. Und kleiner Tipp: Informiert euch auch über anstehende Events. Wir haben unseren Abflug beispielsweise noch rechtzeitig um ein paar Tage verschoben, weil uns in Singapur sonst dank des Formel 1 Rennens dreifache Hotelpreise erwartet hätten. 

Warum wir uns für Singapur als Stopover nach Australien entschieden haben?

  1. Weil die Flüge mit Singapore Airlines gute Verbindungen mit fairen Preisen und guten Flugzeiten haben. Der Stopover hat hier als einzige Airline für unseren Reisezeitraum keinen Aufpreis gekostet.
  2. Weil wir schon immer mal nach Singapur wollten und es auf unserer Bucket List steht.
  3. Weil Singapur super kinderfreundlich sein soll, diesen Zauber von Asien versprüht, aber trotzdem alles pickobello ist. So zumindest stellen wir es uns vor.

6. Flug buchen

Wenn die Reiseroute steht, ihr einen Camper reserviert und euch überlegt habt, ob und wo ihr einen Stopover einlegen wollt, geht’s an die Flugsuche.

Hier unsere top Tipps zum Flug buchen nach Australien:

  • Flüge sind erst ca. 12 Monate vorher überhaupt verfügbar. Aber dann lohnt es sich die ersten Wochen direkt zu beobachten. Der frühe Vogel fängt den Flug! Sind Flüge nachts günstiger? Diese angeblichen Tipps, Flüge seien nachts oder an bestimmten Wochentagen immer günstiger, halten wir übrigens für Schwachsinn. Wir haben es schon etliche Male beobachtet und konnten das nie bestätigen. Trotzdem lohnt es sich grundsätzlich an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten reinzuschauen. Findet ihr ein gutes Angebot, schlagt zu und zwar sofort! Denn die Angebote sind meist nicht lange verfügbar.
  • Ein guter, fairer Preis von Deutschland nach Australien ist zum aktuellen Zeitpunkt ca. 1000 – 1300 Euro / Person (Stand Februar 2024 – ohne Gewähr).
  • Ja, Kinder bis zwei Jahre fliegen fast kostenlos, aber nur wenn sie auf dem Schoß der Eltern mitfliegen. Wer sein Baby oder Kleinkind im eigenen (Kinder-)Sitz mitfliegen lassen will, braucht einen extra Sitzplatz. Ab drei Jahren zahlen Kinder nicht den kompletten, aber einen recht hohen Preis; sie belegen aber ja auch denselben Sitzplatz wie ein Erwachsener.
  • Achtet nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Flugzeiten: Fliegt ihr nachts oder tagsüber? Wie lange dauern die Zwischenstopps? Habt ihr viel zu viel oder viel zu wenig Zeit zum entspannten Umsteigen? Was kostet es mehr, wenn ihr aus dem Umsteigen einen richtigen Stopover macht? Zu welcher Ortszeit landet ihr im Reiseziel? Gibt es zu diesen Uhrzeiten gute Transportmöglichkeiten in die Stadt bzw. zu eurer Unterkunft? Beachtet all diese Punkte auch direkt für den Rückflug.
  • Wir buchen grundsätzlich immer lieber alles bei einer Airline und dann auch direkt dort. Wenn man dann in irgendeiner Form Support braucht, ist es immer leichter, einen guten Ansprechpartner zu finden.
  • Habt keine Angst vor Langstreckenflügen mit Kindern. Die großen Airlines sind super familien-freundlich und sehr gut ausgestattet.
Fliegen mit Kindern
Fliegen mit Kindern – kann auch total entspannt und easy sein! If you never try, you never know!

Inlandsflug in Australien buchen

In unserem Fall hatten wir zuerst überlegt, von Singapur direkt nach Cairns zu fliegen, uns dann aber für Sydney am Beginn der Reise entschieden, da wir den Camper durchgängig von Cairns bis nach Melbourne reserviert haben und wir für eine Metropole wie Sydney lieber eine zentral gelegene Unterkunft in der Innenstadt bevorzugen. Entsprechend stand noch ein weiterer Flug aus; der von Sydney hoch in den Norden nach Cairns. Auch hier haben wir dank unserer (noch flexiblen) Reiseroutengestaltung und ein paar Tagen Spielraum einen guten Preis erhalten. Wichtig ist hierbei, dass ihr vor allem bei Billig-Airlines, aber mittlerweile eigentlich bei allen, drauf achtet, welches Gepäck inklusive ist, weil ihr von Deutschland kommend viel Gepäck am Start haben werdet.

Mehr Tipps zum Fliegen mit Baby und Kleinkind folgen bald. Über unseren ersten Langstreckenflug mit Baby und Kleinkind haben wir ein bisschen auch schon >hier berichtet.

7. Erste Unterkünfte buchen

Ist der Flug gebucht, empfehlen wir direkt nach der ersten Unterkunft zu suchen. Bevor wir auf einen Roadtrip im Camper entlang der Ostküste starten, gönnen wir uns nach Ankunft zuerst einmal eine „richtige Unterkunft“, um Sydney zu erkunden. Dafür macht es mit den Kids Sinn, so zentral wie möglich zu wohnen, um möglichst kurze Wege zu haben. So können wir erstmal ankommen, den Jetlag auskurieren, meine Herzensstadt Sydney in Ruhe erleben, entdecken und genießen.

Wir haben schon in den Wochen vor der finalen Flugbuchung über booking und airbnb nach möglichen Unterkünften in Singapur und Sydney recherchiert und eine Favoritenliste angelegt. Als dann die Flüge fix waren, haben wir direkt für beide Städte unsere Unterkünfte reserviert. Das Gute am Frühbuchen ist, dass noch viel verfügbar ist und meistens eine kostenlose Stornierung bis kurz vor Anreise inklusive ist. So hat man eine gute Unterkunft sicher und trotzdem die Flexibilität nochmal was umzuschmeißen, falls man während der Detail-Reiseplanung auf andere Ideen kommt.

Vorteil: Im Übrigen sind wir durch das frühzeitige Recherchieren nach Unterkünften in Singapur noch vor Flugbuchung überhaupt erst auf das Formel 1 Wochenende aufmerksam geworden. Hätten wir den Flug einfach gebucht, hätten wir in der Woche vor dem Rennen deutlich höhere Preise für die Unterkünfte bezahlen müssen.

8. Letzte Unterkünfte buchen

Wenn ihr, wie wir, am Ende eines langen Roadtrips auch gerne nochmal Big City Life genießt, dann empfiehlt es sich, den Camper einige Tage vor Rückflug abzugeben und sich nochmal in einer zentralen Unterkunft einzubuchen. So werden wir unsere letzten Tage in Australien in Melbourne verbringen und uns ins Stadtleben stürzen, bevor wir die Heimreise antreten. Damit wir das nicht während unserer Reise tun müssen, suchen wir bereits jetzt nach einer Unterkunft für das Ende unserer Reise.

9. Dokumente checken

  • Haben alle Familienmitglieder gültige Reisepässe?
    • Dabei ist wichtig zu wissen, dass auch Kinder ab Geburt einen eigenen Reisepass benötigen. Dieser hat zwar eine Gültigkeit von mehreren Jahren, sollte bestmöglich aber aktuell gehalten werden.
    • Wichtig ist auch, dass die Reisepässe lange genug gültig sind. Checkt vorher die Begebenheiten im Reiseziel. Eine gute Quelle hierfür ist das Auswärtige Amt. 
  • Visum beantragen – für Australien brauchen wir das eVisitor Visum mit einer Gültigkeit von bis zu drei Monaten.
  • Internationaler Führerschein
  • Auslandsreisekrankenversicherung – falls ihr bereits eine habt, checkt vorab die Leistungen und vor allem auch die Dauer der maximalen Reisezeit, in der ihr versichert seid, eventuell müsst ihr diese upgraden.
  • Kreditkarte(n) – sind heute beim Reisen eigentlich unabdingbar. Beantragt rechtzeitig eine Kreditkarte, damit ihr bis zum Abflug alles habt, was ihr braucht. Wir empfehlen, mit zwei unterschiedlichen Karten zu reisen, um im Falle eines Verlustes oder eines Betrugs weiterhin zahlungsfähig zu bleiben.
Reisepass Baby
Brauchen Babys einen Reisepass? Ja, sobald sie das Land verlassen!

10. Checkliste und Packliste erstellen

So eine Reise ist ein riesengroßes Projekt; vor allem wenn man mehrere Monate verreist. Hier ist es nicht damit getan, die Nachbarn höflich zu bitten ab und an den Briefkasten zu leeren und vor Abreise alle Mülleimer zu leeren. Bei einer Langzeitreise als Familie ist eine gute Vorbereitung die halbe Miete. Deshalb werden wir hier schon bald unsere Checkliste und auch unsere Packliste verlinken für euch.

Ergebnisse – coming soon!

So, und jetzt seid ihr dran! Welche Tipps habt ihr? Welche Fragen brennen euch auf der Seele? Lasst mal gerne einen Kommentar da!

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