60 Tage Family-Vanlife an der Ostküste von Australien: ein detaillierter, ehrlicher Reisebericht von uns – einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern im Alter von 3 und 5 – inklusive einzigartiger Campingplatz-Tipps für die gesamte Reiseroute von Cairns bis Melbourne, vielen kinderfreundlichen Ausflugsideen, sowie ganz persönlichen Tipps für den perfekten Roadtrip durch Australiens Osten mit Kindern. Hier kommt eure ultimative Reiseroute für die Ostküste Australien. Let’s go!
First things first: Infos zu unserer Reise & generelle Tipps für die perfekte Campingreise an der Ostküste von Australien
(Ihr habt keinen Bock auf generelle Infos oder Tipps zu unserer Reise? Dann scrollt direkt nach ganz unten; dort geht’s los mit den konkreten Reiserouten!)
Wann ist der beste Reisezeitraum für die Ostküste Australien mit Kindern?
Unser Reisezeitraum war Oktober/November. Gereist sind wir von Nord nach Süd, also von Cairns nach Melbourne. Es war entsprechend meistens sommerlich warm, einige Regentage gab es aber auch. Sucht euch unbedingt ein Camping-Fahrzeug passend zur Reisezeit aus.
→Fragt euch: Ist es heiß in Australien zu meiner Reisezeit? Ja? Dann überlegt euch gut, ob ihr wirklich ohne Klimaanlage reisen wollt. Heiß in Australien kann nämlich sehr heiß sein. Oder: Regnet es viel an der Ostküste in Australien während meiner Reisezeit? Wird’s auch mal sehr kühl? Dann freut man sich definitiv über eine eigene Nasszelle direkt an Board und eine Standheizung, genauso wie über genügend Platz, um sich innen aufhalten zu können.
Der beste Camper für die Ostküste Australien mit Kindern
Wir wollten mit unseren Kids und auf diese lange Dauer auf der sicheren Seite sein – in allen Wetter- und Lebenslagen. Denn Australien hat einige Wetter-Extreme; v.a. auf der Strecke von Cairns bis Melbourne durchreist man ganz unterschiedliche Klimazonen. Wer will schon bei 40 Grad mit Kleinkindern (oder auch ohne) ohne Klimaanlage übernachten?
Gereist sind wir (auch deshalb) in einem 6 Berth Deluxe von Cruisin Motorhomes – einem vollausgestatteten, hochwertigen Wohnmobil, das es uns ermöglicht hat, auch frei und autark zu stehen. Das hat sich im Übrigen mehrfach bezahlt gemacht: wir hatten regelmäßig die Klimaanlage an, aber auch die Entlüftung und sogar die Heizung. Die Nasszelle haben wir auch, v.a. mit den Kindern regelmäßig genutzt und waren oft froh um eine eigene Toilette und eine unkomplizierte Dusche – obwohl die Infrastruktur in Australien für das Campen wirklich absolut grandios ist.
Einen detaillierten Bericht zum Camper wird es auch bald im Blog geben.
→ Tipp: Alternativ könnt ihr auch mit einem einfacheren und dafür günstigeren Fahrzeug reisen und vom gesparten Geld stattdessen ab und zu in festen Unterkünften übernachten. Die liegen dann oft nicht unbedingt abgeschieden direkt am Strand, aber auch hierfür gibt es entlang der Ostküste einige gute, familienfreundliche Optionen.

Wie finde ich den besten Camper für Australien?
Gebucht haben wir unser Wohnmobil über die CamperOase, einer unabhängigen Campervermittlung aus Deutschland*, die Beratung war kostenlos und unverbindlich und wir empfehlen euch unbedingt, dort vorab anzufragen und euch eine ewige, eigene Internet-Recherche zu ersparen. Denn dieses Team brennt und lebt für seine Arbeit. Alle reisen unheimlich viel, gerne und sehr vielfältig, ein Teil der Mitarbeiter lebt sogar vor Ort in Australien. Es kostet euch keinen Cent mehr, auch nicht verglichen mit einer Direktbuchung. Wir sind sehr erfahrene Reisende, selbst beim Camping, aber trotzdem hat uns die individuelle und grandiose Beratung von Till zu unserem Traum-Fahrzeug, zu vielen Impulsen für die gesamte Reiseplanung und ganz nebenbei auch exklusive Tipps zum Roadtrip gebracht, die wir so nie bekommen hätten. Denn die CamperOase hat nicht nur eigens gemachte, sondern viele gesammelte Erfahrungswerte von Kunden aus erster Hand, kennt die Reiserouten, die verschiedenen Camper-Anbieter in Australien mit ihren Vor- und Nachteilen und kann so einen wichtigen Überblick über all das geben, was euch individuell beschäftigt.
→ Wir sind stolz, offizieller Partner der CamperOase zu sein. Wenn ihr über uns anfragt, erhaltet ihr einen individuellen Rabatt bei eurer Camper-Buchung. Dafür einfach >hier* lang. (Keine Angst, Anfragen kostet gar nichts. Deshalb habt ihr auch nichts zu verlieren, probiert es einfach mal aus!)

*Dieser Rabatt ist immer individuell und wird auf Anfrage ausgegeben. Und damit auch alles seine Richtigkeit hat, hier noch die Offenlegung unsererseits: Falls es zu einer Buchung kommt, erhalten wir dafür eine kleine Provision, was unsere Empfehlung aber in keinster Weise beeinflusst
Muss man Campingplätze an der Ostküste Australien vorbuchen?
Wir haben bis auf den ersten Campingplatz nach Camper-Übernahme nichts vorgebucht. Das funktioniert entgegen vieler Meinungen immer noch sehr gut.
→ ABER: Zu den Stoßzeiten; und v.a. an Wochenenden ringsum die Ballungszentren wie Brisbane, Sydney, Melbourne oder in den australischen Schulferien, sind Campingplätze, darunter vor allem die stadtnahen National Park Camps lange im Voraus restlos ausgebucht. Plant hier so gut es geht rechtzeitig und versucht dabei die Wochenenden zu vermeiden. Ansonsten findet sich selbst bei „fully booked places“ immer irgendwo eine Alternative. Hierfür haben wir die günstige App WikiCamps genutzt oder sind ganz old-school persönlichen Empfehlungen gefolgt, von echten Menschen, die wir auf der Reise kennengelernt haben und die uns sympathisch waren. Das lohnt sich – versprochen!

Wusstet ihr übrigens, wie die Australier dieses „freie“, ungebundene, spontane Reisen nennen?
„We’re just winging it.“ Und wir haben ziemlich gerne „gewingt“ – denn es spiegelt diese ganze australische Mentalität einfach zu 100 % wider: no worries, mates, it’s gonna be alright! Wir machen einfach immer das Beste draus und sehen es positiv – egal, was kommt. Probiert’s mal aus!
(Unser Wohnmobil haben wir daraufhin direkt Wingo getauft. :-))
Und noch eine Empfehlung: wir haben ganz oft erstmal eine Nacht gebucht und dann vor Ort entschieden, ob wir länger bleiben wollen. Das hat meistens recht gut funktioniert.
Wie campt man an der Ostküste Australien mit Kindern: vollausgestattete Holiday-Parks oder lieber doch Wildcampen am Strand?
Generell haben wir auf unserer Wohnmobil-Reise entlang der Ostküste eine gute Mischung aus naturnahen Traum-Spots direkt am Strand oder mitten im Regenwald, im Nationalpark, auf ganz einfachen oder auf großen vollausgestatteten Holiday-Parks; also Campingplätzen mit Pool, Spielplatz und teilweise Kinder-Animationsprogramm, getroffen. Der ein oder andere Wildcamping-Spot war auch dabei.
→ Unsere Devise war: Die Mischung macht’s! Dank unseres Fahrzeugs waren wir ja immer vollausgestattet und damit sehr flexibel. Ihr findet in dieser ultimativen Reiseroute für euren Roadtrip an der Ostküste Australiens den perfekten Mix aus allen Campground-Kategorien.

Wie bucht man Campingplätze in Australien?
Online, telefonisch oder direkt vor Ort als „Walk-In-Customers“ – alles geht meistens. Manche Plätze aber müssen bzw. können ausschließlich online gebucht werden, beispielsweise in National Parks. Holt euch also am besten eine australische SIM-Karte, damit ihr auch unterwegs mobil seid und so etwas kurzfristig „on the go“ machen könnt. Wir haben unser Datenpaket von ALDI sehr oft genutzt und waren damit sehr zufrieden. Das haben wir direkt in Sydney gekauft und ganz einfach online bzw. über die ALDI App aktiviert und bei Bedarf wieder aufgeladen. Im Vergleich zu Deutschland sind die Preise für mobiles Internet super günstig. Inkludiert waren z.B. auch Freiminuten, mit denen wir hätten nach Deutschland telefonieren können. Übrigens, oft haben wir diese Daten auch auf Campingplätzen genutzt, die eigentlich W-Lan angeboten hatten. Aber das ist häufig nur eingeschränkt oder gar nicht funktionsfähig. Da wir selten länger getrennt voneinander unterwegs waren auf dieser Reise, haben wir uns eine SIM „geteilt“ und mit Hotspot gearbeitet.
Campen in den australischen National Parks
Achtet bei den National Park Campgrounds auch auf die Bedingungen des National Parks; manchmal benötigt man zusätzlich eine „Entry Permit“, die man gegen Gebühr meistens auch direkt online erwerben kann bzw. muss. Bei einer Übernachtung fallen hier zwei Tage Eintritt an. Offensichtlich kontrolliert wurden wir nie, allerdings sind die Strafen bei Nicht-Einhaltung sehr hoch. Die Natur ist den Australiern -zumindest an der Stelle- heilig.
Tipps zum Buchen eines Campingplatzes in Australien
Bei „normalen“ Campingplätzen lohnt es sich immer, vorher anzurufen. Wir haben meist online recherchiert, welche Platzarten angeboten werden und auf der App WikiCamps Bewertungen gelesen. Manchmal bekommt man exklusive Tipps für konkrete Stellplätze; z.B. mit direktem Strandzugang, besonders groß, direkt am Spielplatz oder oder oder.
→Und dann: anrufen! Oft finden hilfsbereite Mitarbeiter noch einen Stellplatz, obwohl online nichts mehr verfügbar ist, oder man kann einen Tag hin- oder herschieben, sofern man in der Reiseplanung flexibel bleibt. Man kann dann auch konkret nach individuellen Wünschen fragen: z.B. nach einem schattigen Platz, einem Platz in Spielplatznähe, mit Naturgras, Kunstrasen, oder einer betonierten Platte als Untergrund. (Nach einer Invasion von Ameisen haben wir auch mal bewusst beim nächsten Campingplatz lieber eine betonierte Platte als Naturgras gewählt….) Nicht selten erfährt man auch so direkt von irgendwelchen Special Angeboten, wie z.B. „stay 4, pay 3 nights“.
→ Top Tipp: Manche Campingplatz-Ketten, wie z.B. NRMA oder Big4, bieten (teils) kostenfreie Memberships an, mit denen man zusätzlich bei jeder Buchung sparen kann.
Auf welchen Campingplätzen in Australien ist am meisten für Kinder geboten?
Generell sind die Campingplätze von NRMA, BIG4 und die Discovery Parks sehr kinderfreundlich – (fast immer) mit Spielplätzen, Jumping Pillow (einem in den Boden eingelassenes Trampolin), Pool, Kinderpool, Rutschen, Wasserpark; Tret-Go-Karts und allem sonstigen Schnickschnack ausgestattet, der die kleinen Traveller glücklich macht. Auch die Kette Reflections Holidays bietet viel Kinderprogramm – meistens in Kombination mit wunderschöner Natur.

Manche davon bieten zusätzlich zu den Waschhäusern Stellplätze mit „ensuite bathroom“ an. Hier steht -gegen Aufpreis- ein kleines Wachhäuschen direkt auf dem Stellplatz, in dem sich eine private Dusche, ein Waschbecken und eine Toilette zur exklusiven Nutzung befindet. Wir hatten das zweimal, allerdings nur deshalb, weil kein anderer Stellplatz mehr verfügbar war. Auf allen Campingplätzen, auf denen wir waren, haben wir es als nicht nötig erachtet. Denn die Waschräume waren fast immer tadellos und sehr gepflegt. Wenn’s mal regnet, eignen sich die Häuschen hervorragend als Abstellhütte für Kinderwagen und Campingstühle.
→ Übrigens, wir haben festgestellt, dass unsere Kinder diese Holiday-Parks natürlich sehr mochten und -wenn wir mal da waren- logischerweise gar nicht mehr weg wollten. Wenn wir dann im Anschluss ab in die Natur gefahren sind, war die Enttäuschung zu Beginn kurz oft groß, dass es direkt im National Park kein Spielplatz und/oder Pool gab. Die hielt aber nie lange an, denn dank Schaufel und Sandeleimer fanden die beiden innerhalb weniger Minuten was Neues zum Spielen und Entdecken. Wirklich erstaunlich, mit wie wenig Kinder glücklich sein können. Habt also keine Angst, mit euren Kids auch mal ins Nirgendwo zu fahren.

Wie hier am Cape Tribulation.
Was kosten Campingplätze an der Ostküste in Australien?
Vom Wildcampen for free, über sogenannte Showgrounds für 10-20$, bis hin zu über 100 $ die Nacht für uns vier und unser Wohnmobil war auf dieser Reise alles dabei. Meistens hängen die Preise von vielen Faktoren ab:
- Reisezeit: Hauptsaison oder Nebensaison? Sind australische Schulferien – ciao!
- Wochenende oder mid-week? Der Preisunterschied ist oft relativ hoch.
- Stellplatz Premium, Basic; mit ensuite bathroom oder ohne; mit Strom oder ohne; mit Kunstrasen, Naturgras, Betonplatte oder einfach nur „Dreck“
- Lage direkt um ein Ballungszentrum aka. Millionenmetropole – zahlt man natürlich.
Genau aus diesem Grund haben wir in unserer Reiseroute bei den einzelnen Campingplätzen KEINE Preise angegeben. Sie wären so oder so nur eine grobe Tendenz. Stattdessen haben wir sie euch verlinkt und ihr könnt bei Interesse selbst für eure Bedürfnisse mal reinschauen.
Ist wildcampen an der Ostküste Australien erlaubt?
Jein! An sehr vielen Parkplätzen und Stränden stehen explizite Verbotsschilder. Gemacht hat es vor Ort trotzdem überall jemand, auch sehr offensichtlich. Wird man allerdings erwischt, zahlt man hohe Strafen. Wir haben uns vor allem wegen unserer Kinder deshalb dagegen entschieden; zum Einen wollen wir Vorbild sein und zum Anderen wäre der emotionale Stress zu groß geworden für die Kleinen, wenn da nachts ein Ranger an die Tür gehämmert hätte, um uns wegzuschicken. Auf WikiCamps finden sich aber durchaus einige Spots, an denen es (zumindest) geduldet wird.
Wir persönlich sind übrigens der Meinung, dass man nur dann freistehen sollte, wenn man die Regeln des Wildcampens beherrscht: nehmt euren Müll immer mit und verteilt eure „Körperausscheidungen“ nicht wild am Parkplatz. Es gibt nichts ekelhafteres, als mit Kindern (oder ohne) irgendwo auszusteigen und aufpassen zu müssen, dass man nicht ins nächstbeste Häufchen tritt oder wenn es nach Pisse stinkt. Wir haben es tatsächlich auch nur deshalb gemacht, weil wir wussten, dass wir mit unserem Wohnmobil -egal, wo wir parken- immer alles an Board haben und somit gar keine Spuren hinterlassen müssen.

Big City Life: Camping in den Metropolen
Das Bereisen von Sydney, Brisbane und Melbourne ist auch mit einem Camper möglich. Camping in den großen Metropolen von Australiens Ostküste ist möglich, aber die Auswahl an Campingplätzen ist verhältnismäßig gering, Preise hoch und die Anbindung in die City oft erschwert – vor allem, wenn man mit Kleinkindern reist und jede Minute zählt. Deswegen haben wir unsere gesamte Reise so geplant, dass wir Sydney und Carins zu Beginn, Melbourne zum Ende der Reise ohne Camper entdeckt haben, wobei wir in Melbourne sehr stadtnah gecampt haben, aber dazu unten mehr. Das würden wir auch jedem so empfehlen und es immer wieder so tun.
Welche typischen Reiserouten an der Ostküste Australien gibt es eigentlich?
Wer nicht ganz so lange Zeit hat wie wir, oder es entspannter angehen lassen und eher mehrere Tage an einem Ort bleiben möchte, statt viele Spots anzufahren, für den haben wir unsere Route in verschiedene Teilstrecken unterteilt. Natürlich habt ihr auch immer die Möglichkeit, nur einzelne Teilstrecken davon zu fahren und den Roadtrip mit einem Inlandsflug zu verbinden. In der Planung sind wir viele Optionen durchgegangen, haben uns oft gefragt, lohnt sich die Strecke Brisbane Sydney überhaupt? Und welche Highlights gibt es auf der Reiseroute von Sydney bis Melbourne?
Am Ende -und für euch vorab- können wir sagen: Wir haben es nicht bereut, die gesamte Strecke zu fahren, denn wir haben ein paar richtige „hidden gems“ auf den Strecken entdeckt, die anderen Reisenden nicht so spannend in Erinnerung geblieben sind.
Ihr findet hier also unsere ultimativen Tipps für eine Wohnmobilreise von Cairns bis Brisbane, Brisbane bis Sydney und Sydney bis Melbourne, Highlights für die gesamte Ostküste Australiens.
Weil wir in 60 Tagen sagenhafte 30 Campingplätze angefahren haben, haben wir die folgenden Teilstrecken als einzelne Reiserouten veröffentlicht, gereist sind wir aber, wie gesagt, alles am Stück in unserem Wohnmobil.
So, genug generelle Tipps für den Anfang, jetzt aber mal los!
Hier findet ihr:
→ die ultimative Reiseroute für die Strecke Cairns bis Brisbane an der Ostküste Australiens
→ die ultimative Reiseroute für die Strecke Brisbane bis Sydney an der Ostküste Australiens
→ die ultimative Reiseroute für die Strecke Sydney bis Melbourne an der Ostküste Australiens
PS: Ihr steht noch ganz am Anfang und habt noch gar keine Idee, wie man so eine große Reise angeht? Wie wir die Reise von Null an geplant haben und welche Herausforderungen wir wie gemeistert haben, lest ihr →hier.
So ultimativ informativ – DANKE für diesen einzigartigen Blog! We love teilzeittravels 🫶🏽