Wo Aladdin im Rennwagen vorfährt und die Reinform von Luxus auf arabische Kultur und einen Schmelztiegel anderer Kulturen trifft, wo die Schnelllebigkeit einer Millionenmetropole auf pure Entschleunigung und die Weite der Wüste prallt, dorthin -in die arabischen Emirate– sind wir gereist. Mit Kleinkind und Baby. Unsere Top Tipps für einen entspannten Dubai-Urlaub mit kleinen Kindern.
Kurzer Überblick über unsere Reise
- Perfekter Reisezeitraum für Dubai mit Kind:
> drei Wochen im Dezember, vor den (unverhältnismäßig teureren) Feiertagen
> 8 Nächte davon in Dubai, 10 zum Entspannen in einem Strandresort in Abu Dhabi - Wir sind: 2 Erwachsene, 1 Kleinkind (David 3 Jahre), 1 (schon etwas größeres) Baby (Romy 1 Jahr).
- Geflogen sind wir nach und von Dubai mit Emirates
- Übernachtet haben wir in Dubai in Jumeirah Emirates Towers in der Stadt mit Frühstück,
in Abu Dhabi direkt am Strand mit HP im Saadiyat Rotana Resort & Villas - Fortbewegt haben wir uns in Dubai mit der Metro, mit Careem, mit dem Taxi – von allem etwas.
- Ob wir Dubai mit Kleinkind empfehlen? Absolut! Warum lest hier!
Warum Dubai?
Dubai und die arabischen Emirate gehören, unabhängig von der Frage, ob sie für Kinder und Babys geeignet sind, vermutlich zu den meist polarisierenden Reisezielen der Welt. Entweder man liebt es oder man hasst es! Wir sind zwiegespalten und würden -so viel mal vorneweg- sagen: Ja, es war ein geiler Urlaub und Dubai gehört defintiv zu den Zielen, die man mal gesehen haben muss, aber man darf natürlich die Kehrseite nicht einfach ignorieren. Mit all dem Luxus, der sehr viel auf der Ausbeutung armer Länder basiert, der im Zeitalter von Energie- und Klimakrisen sowieso noch mehr umstritten ist als eh schon, kam natürlich auch bei uns irgendwann die Frage auf, warum ausgerechnet wir denn mit den Kids nach Dubai reisen wollten? Zugegeben, Dubai und die arabischen Emirate standen nie ganz oben auf unserer Travel-Wishlist. Und wir wollen uns hier weder rechtfertigen noch rausreden, aber ja: Es war uns nach einem sehr anstrengenden, Kräfte zehrenden Jahr mit Krankheit und gecancelten Reisen durchaus einfach mal nach einer heilen Welt ohne Krisen, Krieg und Einsparungen, nach unversehrtem Luxus und Wohlgefühl und nach (zuverlässig) warmem Wetter im Winter! Wir wollten all dem Chaos hier in Deutschland entfliehen. Und ja, es ist uns absolut gelungen, wir haben diesen Urlaub und diese Reise in jeder Minute genossen. Trotzdem kamen wir nicht umher und haben durch persönliche Gespräche auch „Blicke hinter die Kulissen“ geworfen. Dazu aber später mehr.
Ist Dubai ein geeignetes Reiseziel für das Reisen mit Kleinkind & Baby?
Ja, Dubai ist absolut ein geeignetes Reiseziel für eine Reise mit Kleinkind & Baby.
Perfektes Klima / Reisewetter im Winter für Dubai
Dubai ist im Sommer knallheiß und wahrscheinlich auch ohne Kinder kein cooles Reiseziel. Im Winter jedoch locken die arabischen Emiraten mit zuverlässigen, angenehmen sommerlichen Temperaturen zwischen 27 – 30°C, quasi 0 Regentagen und warmem Wasser. Pools sind meistens beheizt oder noch von der Sonne warm, das Meer sowieso und Indoor-Bereiche angenehm klimatisiert. Zu heiß oder zu kalt gibt’s in Dubai im Winter also nicht.
Fernreise mit Baby – Flugzeit nach Dubai
Nach nur ca. sechs Flugstunden erreicht man (in aller Regel) mit einer der besten Airlines der Welt eine andere Welt. Sechs Stunden Fernreise bzw. Flug sind mit Kind und Baby gut zu meistern. Wir sind mit dem Airbus A380 von Emirates geflogen und können die Airline (nicht nur) kindertechnisch absolut empfehlen. Kinder bis zwei Jahre fliegen kostenlos auf dem Schoß der Eltern. Für uns galt also: Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir hatten durch die Zubuchung eines Babys automatisch und kostenlos die Plätze mit dem Babybett (Basinett) direkt vorne nach dem Einsteigen. Vorteil: man hat extrem viel Beinfreiheit und die Kinder können auf dem Boden spielen, das Baby kann während des Fluges, sofern keine Anschnallpflicht besteht, in ein eigenes kleines Bett gelegt werden, und durch die Zweistöckigkeit des A380 sitzt man quasi direkt hinter dem Cockpit, wo es kaum ruckelt und weniger laut ist. Hingeflogen sind wir per Nachtflug, entsprechend haben die Kids die meiste Zeit geschlafen. Zurück ging es dann am späten Nachmittag und in die arabische Nacht hinein, sodass sie auch hier die Hälfte der Flugzeit verpennt haben. Weiterer Vorteil als Family of 4: Obwohl man im Mittelgang, wo sich die Basinetts befinden, ja nur drei Sitze bucht und bezahlt (-das Baby hat ja keinen eigenen-), bleibt der 4. Sitz meistens frei – wer setzt sich schon freiwillig direkt neben die mit dem Baby?! Entsprechend konnte David, unser „Großer“, mit hochgeklappter Armlehne auf zwei Sitzen quer schlafend fliegen.
Kleiner Tipp für das Fliegen mit Kleinkind: Bringt für die Kids passende Kopfhörer mit, die ihr im Zweifel auch ans eigene iPad anschließen könnt. Wir haben diese Kinder-Kopfhörer hier (mittlerweile für beide Kids) und sind damit sehr zufrieden:
> Kinder Kopfhörer* – hier noch in der >Mädels-Version*
Und noch ein top Tipp für das Fliegen mit (aber grundsätzlich auch ohne) Kids:
Wir haben erst kürzlich die mega praktischen Kompressions-Packtaschen von Travel Dude* entdeckt. Damit spart ihr enorm Platz beim Gepäck und behaltet auch Ordnung während der Reise. Ein echter Gamechanger für alle Reisefans. Umso mehr freut es uns, dass wir als offizieller Partner einen exklusiven Gutscheincode für euch bekommen haben: Mit dem Gutschein Miri5 erhaltet ihr 5% Rabatt auf eure Bestellung bei Travel Dude.
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Kaum Zeitverschiebung
Die Zeitverschiebung von nur +3 Stunden zum MEZ Winter hat uns und unsere Kinder tatsächlich weder beim Hin- noch beim Rückflug aus der Bahn geworfen. Wir hatten das Glück, dass sie beide ihren deutschen Rhythmus in Dubai zu Beginn beibehalten hatten; wir also abends mehr Zeit für Big-City-Life-Programm hatten und dafür morgens drei Stunden länger schlafen konnten. Urlaubs-Luxus für Eltern par Excellence! Durch Aufregung und automatisch weniger Schlaf am Rückreisetag hatte sich zuhause der alte Rhythmus super schnell nach nur zwei Tagen wieder eingependelt.
Infrastruktur: Sauberkeit, Hygiene, Versorgung
…ist in Dubai im Hinblick auf Kinder und Babys top. Es gibt nichts, was es hier nicht gibt. Windeln, Babynahrung, Kleidung, Ausstattung, medizinische Versorgung (aktuell vielleicht sogar besser als zuhause). Unsere Kinder haben beide bereits am Tisch mitgegessen. Es gab ägyptisch, libanesisch, arabisch und natürlich auch das ein oder andere mal ein zusätzliches Eis oder Pommes. Im Urlaub darf man nicht zu streng sein, dann wird’s für alle entspannt und für alle ein Erlebnis. Obacht gilt nur an Büffets mit viel indisch und asiatischer Auswahl – unbedingt vorher probieren, da einiges recht scharf ist. Ansonsten gibt es immer etwas, was auch kleine Kinder gut mitessen können. Dubai glänzt und glitzert und wo man hinkommt, es wird ständig geputzt und gereinigt. Nirgends auf der Welt war es bisher so sauber für uns wie hier. Mit einem Baby, das das Krabbeln ausgelassen hat und sich nur sitzend fortbewegt, können wir das durchaus bestätigen. Romy robbt nämlich auf dem Po durch die Welt und so konnten wir von Glück sagen, dass wir sie im Hotel, im Restaurant oder in der Mall guten Gewissens „losziehen lassen konnten“. Man hat überall saubere Möglichkeiten zum Wickeln und mit einem Kleinkind auf die Toilette zu gehen.
Things to do für Kinder in Dubai
…gibt es en masse! Das Land der Superlativen bietet nicht nur für die Großen das Schnellste, Beste, Höchste, sondern auch für junge Besucher. Freizeitparks, Wasserparks, Indoor und Outdoor, riesige Aquarien, Zoos und Co – für Kinder gibt’s Aktivitäten für jede Altersklasse. Unsere Kinder sind 3 und 1 und aktuell (Gott sei Dank) noch recht wenig anspruchslos, was all diese -teils doch auch sehr kostspieligen- Aktivitäten für Kinder angeht. Ihr werdet bei uns also einen etwas anderen Erfahrungsbericht finden, wo wir mit unseren Kids in den 8 Tagen Dubai überall waren und was wir erlebt haben.
Das Schönste und Wichtigste am Reisen mit Kleinkind und Baby ist nämlich hauptsächlich die Frage, was ihr als Eltern gerne machen und erleben wollt und ob ihr das mit euren kleinen Travelbuddys umgesetzt bekommt. Solange ihr euch wohlfühlt und (wenigstens ein bisschen) Rücksicht auf die Bedürfnisse eurer Kinder nehmt, wird es auch ihnen gefallen.
Tipp Nummer 1 für Dubai mit Kindern: Zeit mitbringen und entschleunigen
In unserem Leben vor den Kindern hätten wir Dubai in einem Stoppover vermutlich in 2-3 Tagen abgefertigt. Locker! Wir hätten das Wichtigste angeschaut und wären weitergezogen. Mit Kindern verlagert man den Fokus und setzt andere Prioritäten. Kinder müssen als eigenständige Reisebegleiter mit ihren Wünschen und im jungen Alter vor allem ihren Bedürfnissen berücksichtigt werden. Das haben wir auf all den unterschiedlichen Reisen bereits gelernt und können euch nur zu dieser Entschleunigung ermutigen. Dabei ist es egal, ob man Campen geht, im Luxus schwebt oder sich beim Wandern in den Bergen auspowert. Das heißt nicht, dass man auf eigene Wünsche verzichten muss – im Gegenteil. Wir konnten in den 8 Tagen Dubai alles anschauen, besuchen, erleben, was wir uns vorgenommen haben, haben uns bzw. unseren Kindern aber auch Zeit für Pausen gelassen. Wir haben beispielsweise den Vormittag am Pool verbracht, sind später in die Stadt oder andersrum. Es gab Raum und Zeit zum Spielen im Zimmer und auch unterwegs. Oder, wenn wir mal einen kompletten Tag unterwegs waren, gab es auch mal einen Tag lang nur Strand, Pool oder Spielplatz. Statt auf den Burj Khalifa mit langen Warteschlangen sind wir eben auf den Sky View und es war toll! Zur persönlichen Wüstentour haben wir Sandelspielzeug mitgenommen und David erklärt, er darf heute im größten Sandkasten der Welt spielen. Was glaubt ihr, was der für Augen gemacht hat! So kam jeder entspannt (!) auf seine Kosten. Trotzdem bzw. gerade deshalb empfiehlt es sich, Dinge zu priorisieren: was wollt ihr auf jeden Fall sehen? Tut dies als erstes, schiebt es nicht auf. Kinder sind wie tickende Zeitbomben. Oder es grätscht wider Erwarten doch noch ein Sandsturm aus der Wüste dazwischen.
Top Things To Do in Dubai mit Kleinkind & Baby
Das Highlight: eine Wüstentour in Dubai mit der ganzen Familie
Einmal die Weite der Wüste spüren, einen Sonnenuntergang direkt auf den Dünen erleben, über Sanddünen preschen und Kamele in ihrer natürlichen Umgebung besuchen. Einmal spielen im größten Sandkasten der Welt. Diese Desert Safari mit Al Jamal Adventures war eins der größten Highlights unserer Reise. Wir haben separat darüber berichtet: Alles über unser Wüstenabenteuer als Familie lest ihr >hier
La Mer – das hippe Stadtviertel am Strand
Wer denkt, Dubai besteht nur aus glänzenden Skyscrapern, war noch nie in La Mer. Uns hat dieses hippe kleine Stadtviertel direkt am Strand trotz seiner „Künstlichkeit“ unheimlich gut gefallen. Es erinnert mit viel Streetart, seinen kleinen Cafés, Bars, Surfershops und Restaurants ein bisschen an Amerika oder Australien. An der gepflegten Strandpromenade kann man prima spazieren, hier tingeln Eiswägelchen und Coffee-Bikes vorbei an bunten Umkleidehäuschen. Im Hintergrund erinnert „nur“ die Skyline mit Blick auf den Burj Khalifa, wo man eigentlich gerade ist. Nachdem wir zuerst den sehr schön gemachten Holzspielplatz und den coolen Wasserspielplatz unsicher gemacht haben, haben wir für die Kinder Sandelspielzeug gekauft und uns mit einem Eis und ein paar Drinks an den öffentlichen Strand gesetzt und sind zum ersten Mal in den arabischen Emiraten ins Meer gehüpft.
- Her kommt man aus der Stadt am einfachsten per Taxi oder mit der Careem App (das Uber von Dubai – mehr dazu siehe unten).
- Verbringen kann man hier mit den Kids mit Spiel- und Badepausen locker einen ganzen Tag.
Einmal Dubai von oben: Sky Views Dubai Aussichtsplattform
Einmal ganz hoch auf das höchste Gebäude der Welt. Braucht man oder braucht man’s nicht? Der Burj Khalifa mit seinen imposanten 828 Metern Höhe war für uns eine echte Entscheidungskrise. Wollten wir wirklich verzichten auf den Besuch der Superlative? In Dubai gibt es mit The View at the Palm, dem Sky Views oder auch The Frame mittlerweile einige Alternativen zum Burj Khalifa für Aussichtsplattformen. Natürlich sind die bei Weitem nicht so hoch, aber entsprechend auch nicht so frequentiert, teuer und mit langen Wartezeiten verbunden. Mit zwei kleinen Kindern wollten wir uns weder für einen Tag festlegen (Stichwort vorbuchen), noch das Risiko eingehen, stundenlang anstehen zu müssen. Denn für Kinder gibt’s wohl kaum etwas ätzenderes als lange warten zu müssen. Also entschieden wir uns gegen den Burj Khalifa und für das Sky Views, das direkt an der Metro-Station der Dubai Mall liegt.
Wir sind gegen 16.30 Uhr hin und konnten ohne anstehen direkt mit einem kleinen Aufzug nach oben fahren. Die Verweildauer ist nicht begrenzt und so pilgerten wir dort über den Sky-Walk und schauten uns Dubais Verkehr zu unseren Füßen an, beobachteten die Mutigen beim Edge Walk, was für David im Übrigen das Spannendste hier überhaupt war und warteten auf den Sonnenuntergang und den Blick auf die Dubai Fountain sowie den Burj Khalifa bei Nacht. Auf die berühmte Glasrutsche verzichteten wir, weil die Wartezeit fast 1,5 Stunden betrug. Der Ausblick war sehr beeindruckend.
- Her kommt man am besten mit der Metro (Dubai Mall Station).
- Tickets müssen auch nicht zur Sonnenuntergangszeit vorgebucht werden, man kommt einfach, kauft ein Ticket und fährt direkt nach oben – keine Wartezeiten.
- Preise erfahrt ihr auf der offiziellen Website
- Der Aufzug ist ein ganz normal großer Aufzug. Weil aber wenig los ist, wird man nicht mit vielen anderen Besuchern hineingequetscht (wie es wohl am Burj Khalifa manchmal ist).
- Ganz Mutige können hier auch einen Edge-Walk machen und wer Wartezeit mitbringt die berühmte Glasrutsche hinunterrutschen.
- Es gibt einen begehbaren Glasboden, viel Platz zum Verweilen, Sitzgelegenheiten und ein kleines Café, wo man essen und trinken kann.
- Kinderwägen können am Eingang deponiert werden, diese dürfen nicht mit nach oben.
Deira, Bur Dubai & eine Dhow-Fahrt
Ein weiteres absolutes Must-see in Dubai ist das alte Stadtviertel Deira mit den berühmten Souks, den Märkten für Gewürze, Gold, Ramsch und Kitsch. Nix für schwache Nerven, denn hier erfüllt sich jedes Klischee über den orientalischen Marktschreier: Man wird in jeden Laden gebeten, angesprochen, es wird gefeilscht, es ist laut und bunt. Kinder sollten an der Hand gehalten werden. Wir hatten Romy im Kinderwagen, David war mittendrin im Geschehen und fand es spätestens, als er „bunte Steine aus Schokolade“ und schokolierte Datteln geschenkt bekommen hat, ultraspannend.
Wir haben Safran und Gewürze erhandelt und uns treiben lassen, bevor wir mit einem Dhow auf die andere Uferseite nach Bur Dubai übergesetzt haben. Im Nachhinein eine etwas abenteuerliche Fahrt mit Kleinkind, Baby und Buggy völlig ungesichert auf einem vollgestopften kleinen Holzboot einzuchecken, aber ey, die Kinder fanden’s toll und wir sind am Stück und vollzählig auf der anderen Seite angekommen.
Dort, in Bur Dubai, haben wir uns ein bisschen treiben lassen und sind am Nachmittag in das Arabian Teahouse eingekehrt. Was für ein schönes und vor allem leckeres Fleckchen Dubai.
- Her kommt man sehr gut mit der Metro (bis nach Deira fahren und zurück dann von Bur Dubai)
- Auf den Souks fleißig handeln und feilschen und sich einfach treiben lassen
- Höflich aber bestimmt bleiben und auch mal deutlich „Nein“ sagen: die Kinder wurden zwar immer mit angesprochen, aber nicht angetätschelt, worüber wir sehr froh waren.
- Fühlt ihr euch auf solchen Märkten nicht wohl, dann lasst es. Eure Unsicherheit und das Unwohlsein wird sich auf eure Kinder übertragen. Wir haben David vorab erklärt, dass es trubelig wird, und dass es wichtig ist, dass er bei uns bleibt. Dass fremde Menschen, die vielleicht auch erstmal komisch und anders aussehen, immer was zu ihm sagen werden. Dass all das aber hier dazugehört und überhaupt nicht schlimm ist.
- Wenn ihr etwas zu probieren angeboten bekommt, probiert! Wir haben alle überlebt :-).
Ein Tag am Strand – The Walk & Marina mit einem Abstecher zum Burj al Arab
Das weltgrößte Riesenrad in Dubai, das Ain, ist aktuell außer Betrieb, man munkelt sogar, dass es aufgrund von Software-Problemen bis auf weiteres gar nicht mehr laufen wird. Sehen wollten wir es trotzdem, kombiniert mit dem Unterhaltungsviertel um The Walk und die Marina. Uns hat es hier nicht überzeugt, es wirkte alles künstlich, überlaufen und zu voll. Der öffentliche Strand war massenhaft überfüllt und die Atmosphäre so gar nicht unsere. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass wir am Nationalfeiertag hier waren. Im Normalfall dürften sicherlich deutlich weniger Menschen hier sein.
Entsprechend entschieden wir uns recht schnell dazu, per Taxi zum Madinat Jumeirah zu fahren, denn dort hatten wir über unser (Stadt-) Hotel „free Beach access“. Nichtsahnend, was für ein riesiges Resort uns dort erwarten würde. Denn natürlich hatten wir uns mit dem „Hotel“ vorher nicht auseinandergesetzt und waren wie erschlagen, als wir im hoteleigenen Souk abgesetzt wurden. Das Madinat Jumeirah wurde als Kopie des Stadtviertels Deira errichtet und ist ein riesiger Komplex. Mit dem hauseigenen Dhow-Service wurden wir in einer privaten Bootsfahrt zum Strand geschippert, wo wir zu Füßen des Nobelhotels Burj al Arab im Persischen Golf badeten. Was für ein Nachmittag!
- Her kommt man am besten per Taxi oder Careem, da der Fußmarsch von der Metro zwar machbar aber doch recht weit ist.
- Unsere Meinung: Kann man sehen, muss man aber nicht.
Tipp an der Stelle für alle, die in einem Stadthotel übernachten: viele der großen Luxus-Hotels am Strand bieten Tagespässe für den Besuch der Poollandschaft und/oder des hotelprivaten Strandes inkl. Schirm und Liegen.
Dubai Mall & Dubai Fountains
Shopping, Luxus, Essen aus aller Welt, Unterhaltung – und das alles in der Superlative: die Dubai Mall ist als größte Shoppingmall der Welt so groß wie 49 Fußballfelder. Man kann sich hier drin verlieren und Tage verbringen, ohne shoppen zu gehen. Wir waren mehrfach hier, um einfach nur People-Watching zu machen, um zu essen, Eis zu schlotzen, um Kaffee zu trinken, durch Luxus-Schaufenster und „normale“ Läden zu bummeln. Hier findet man H&M und Co. zwischen Louis Vuitton und Prada. Hier prallen Welten aufeinander, wenn Frauen in Burkas neben Silikonbrüsten in Crop-Tops die gleiche Luxus-Handtasche unter die Lupe nehmen. Ganz nebenbei gibt es noch eine Indoor-Eislaufbahn, ein riesiges Aquarium und einen Underwater Zoo, einen Indoor-Wasserfall, ein echtes Dinosaurier-Skelett und einen nachgebauten Souk.
Wir standen minutenlang vor dem großen Außenfenster des Dubai Aquariums und haben die riesigen Haie, Rochen und vielen Fische beobachtet, haben gesehen wie Leute im Haifisch-Käfig untergetaucht sind oder Meerjungfrauen Werbung ans Fenster gehalten haben. Für unsere Kinder (und auch uns) war das schon so beeindruckend, dass wir beschlossen haben, uns den Eintritt fürs richtige, große Aquarium zu sparen.
Am Abend, ab 18 Uhr beginnt im Außenbereich der Mall (Ausgang beim Food Court) halbstündlich die Dubai Fountains Show, die wirklich beeindruckend ist und die man unserer Meinung nach mal gesehen haben muss. Was wir nicht wussten: direkt im Anschluss wird (meistens) eine Lichtershow auf den Burj Khalifa projeziert. Die Wasser-Shows variieren übrigens und preschen die Wassermassen passend zu unterschiedlichen Songs in die Luft. Es lohnt sich also durchaus mehrfach vorbei zu schauen.
Und hier haben wir den ultimativen Tipp für euch: Reserviert (oder probiert es einfach spontan, es war nämlich tatsächlich nicht voll!) einen Tisch im Tribes – ein verstecktes, afrikanisches Restaurant mit fairen Preisen und grandiosem Essen. Der Eingang ist in der Mall und die Balkonterrasse eröffnet einen unverbauten Blick auf die Fountains und den Burj Khalifa. Noch dazu waren sie unglaublich kinderfreundlich – wie überall in den arabischen Emiraten fühlten wir uns hier pudelwohl mit unseren beiden Kids.
Ist Dubai kinderfreundlich?
Ja, ja, ja. Absolut ja! Wir waren unheimlich positiv überrascht von der Mentalität, der Freundlichkeit, der Hilfsbereitschaft und der Offenheit gegenüber Kindern. Man wird nie schief angeschaut, wenn man mit Kindern irgendwohin kommt -Luxus-Business-Hotel inklusive- und wir fühlten uns immer willkommen. Man sollte dazu wissen, dass diese Kulturen Kinder sehr mögen und entsprechend auch „offensiv“ auf sie zugehen. Das ein oder andere Getätschel im Gesicht unserer Tochter fanden wir grenzwertig, aber Kinder signalisieren ja schnell, ob sie sowas gut finden oder nicht. Wenn sie sich weggedreht hatte, wurde es stets respektiert. Entsprechend waren unsere Kinder überall die Stars im Laden und haben nicht nur einmal dafür gesorgt, dass wir mehr auf den Tisch gestellt bekommen haben, als wir bestellt hatten. Auch beim Warten auf Aufzügen oder in der Metro wurde uns mit Kind oft der Vortritt gelassen.
Mit Kindern Unterwegs in Dubai
Dubai Metro
Apropos Metro in Dubai, die ist ja mit ihren beiden Linien (rot und grün) speziell bei Touristen stark umstritten, denn klar: sie bringt dich nicht überall hin. Aber sie fährt durchaus einige interessante Stationen an und ob sie für euch von Bedeutung ist, steht und fällt mit der Anbindung eurer Unterkunft. Unser Hotel lag neben einer Metro Station, sodass wir sie immer dann genommen haben, wenn ein Ausflugsziel angefahren wurde. Denn die Metro fährt im 2-5 Minutentakt, hat keine Verspätungen, ist super sauber und mit Kinderwagen perfekt nutzbar. Kinder müssen nicht ungesichert ohne Kindersitz im Auto sitzen und man steht nicht im Stau. Zu Stoßzeiten (Rush Hour) oder an Feiertagen sind manche Strecken aber auch bumsvoll und man muss sich richtig reinquetschen. Vorteil: Es gibt gesonderte Frauenabteile, die meist immer Luft haben. Sowohl hier als auch bei den Männern wurde uns mit den Kindern immer ein Platz angeboten. Da kann sich unsere westliche Welt mal eine ganz große Scheibe abschneiden.
Dubai Taxi – das Thema Kindersitz in Dubai
Wo wir nicht per Metro hingekommen sind, haben wir ein Taxi genommen. So beispielsweise auch vom Flughafen ins Hotel. Das funktioniert in Dubai wirklich ganz einfach und problemlos und an allen frequentierten Plätzen, vor Hotels oder Attraktionen stehen Taxen parat. In der Qualität der Fahrzeuge und Fahrer gibt es durchaus Differenzen und ein ganz großes Thema beim Taxifahren mit Kindern ist wohl die Sicherheit. Taxifahrer haben mal einen Kindersitz im Kofferraum (Zustand und Größe variabel), mal aber auch gar nicht und selbst wenn maximal einen. Für David war das das Schrägste und Befremdlichste am ganzen Urlaub: Dass er tatsächlich mit fremden (meist) Männern mitfahren und dann auch noch OHNE Kindersitz ins Auto sitzen soll. Da gab es die ersten Fahrten über dicke Tränen und wir waren fast ein bisschen stolz, dass ihm der Kindersitz so wichtig war. Letztlich haben wir Romy auf den Schoß genommen und David einfach so angeschnallt, wir sind aber auch keine größeren Strecken mit dem Taxi gefahren. (Den Transfer von Dubai nach Abu Dhabi haben wir privat gebucht, inklusive zuverlässiger Kindersitze!)
Kindersitze aus Deutschland haben wir nicht mitgenommen, weil es für uns -vor allem mit zwei Kindern- nicht praktibal erschien. Der Kindersitz muss ja am Ziel irgendwo verstaut werden, sprich wenn ich in der Stadt mit dem Taxi zu einer Sehenswürdigkeit fahre, muss ich den Kindersitz ja mitnehmen. Mit Kind hat man ja eh schon massenhaft „Tagesgepäck“ dabei….
Careem Dubai
Auch zu Careem, dem Uber von Dubai, können wir ein kleines, wenn auch nicht umfangreiches Feedback abgeben, denn das haben wir aus Versehen gebucht. Und zwar ganz schnell mit ein paar Angaben und ohne Zahlungshinterlegung bereits von zuhause aus bei der Recherche, wie wir von Dubai nach Abu Dhabi kommen könnten. Dass ich da tatsächlich eine echte Buchung losgeschickt hatte, merkten wir erst, als wir -gerade als wir nach La Mer aufbrechen wollten- eine SMS erhielten, dass unser Careem vor dem Hotel bereitstehe. What!? Im Übrigen hier inklusive Kindersitz (für nur ein Kind, aber immerhin) in einem White Lexus. Der Fahrer war dann natürlich etwas verwirrt (wir auch!) und enttäuscht, dass wir nur nach La Mer und nicht bis nach Abu Dhabi fahren wollten, aber die Fahrt an sich war super und bezahlt haben wir dann eben Cash. Ansonsten ist reguläres Taxifahren (in aller Regel) deutlich günstiger, weswegen wir für uns keinen Sinn dahinter gesehen hatten Careem zu nutzen.
Wo in Dubai übernachten mit Kleinkind & Baby?
Wir haben uns in Dubai bewusst für Urlaub im (Luxus-) Hotel entschieden, denn Mama hatte unbedingt das Bedürfnis sich einmal um nichts kümmern zu müssen; kein verlagerter Haushalt, keine Wäsche, keine Betten machen, kein Frühstück herrichten, nix kochen oder abspülen müssen. Mit Kind und Baby natürlich mutig, denn es gibt im Hotel außer Wasserkocher, Kaffeemaschine und Kühlschrank keine Kochmöglichkeit. Rückzugsorte gibt es in einem Doppelzimmer auch nur bedingt. Wer sich also im Urlaub schnell auf den Zeiger geht, der sollte sich was anderes suchen. Für uns war es eine sehr intensive und schöne Zeit als Familie und wir haben es als positiv empfunden, so nah beieinander zu sein. Grundsätzlich sind die arabischen Emirate ein tolles Reiseziel für das Reisen mit Baby und Kleinkind. Klassische Familienzimmer wie man sie aus Europa kennt, gibt es nur selten, meist liegt man dann gleich in der Kategorie Suite. Für das „normale“ Reisebudget bietet sich ein normales Doppelzimmer an. Denn die Zimmer haben in den renommierten Hotels meist an die 50 Quadratmeter und entweder ein Kingsize-Bett oder zwei Queen-Size-Betten. Babybetten werden häufig kostenlos zur Verfügung gestellt und Kinder unter 3 Jahren zahlen wenig bis gar nichts für die Übernachtung.
Frage 1: Strandhotel oder Stadthotel in Dubai?
Die Antwort hängt wohl mit der Priorität eurer Reisewünsche und dem Reisebudget zusammen. Wir hatten uns bewusst für eine Aufteilung in City und Strand entschieden. Erstens weil wir unbedingt Dubai als Stadt mit allen Sehenswürdigkeiten anschauen und erleben wollten. Die richtig coolen Hotels am Strand im Gegenzug aber so teuer und umfangreich ausgestattet sind, dass es sich fast nicht gelohnt hätte, den ganzen Tag in der Stadt zu verbringen. Und irgendwie wollten wir doch auch noch eine andere Ecke der Emirate sehen. So entschieden wir uns für ein Stadthotel in Dubai und buchten uns anschließend in Abu Dhabi in ein Resort direkt am Strand ein.
Im Jumeirah Emirates Towers im Financial District von Dubai direkt neben dem Museum of the Future und damit mit Metro-Anbindung hatten wir die für uns perfekte Base gefunden. Zwar nicht ganz neu, aber tip top in Schuss und der Service wirklich erstklassige 5 Sterne! Als Business-Hotel waren wir uns zu Beginn nicht so sicher wie beliebt wir uns mit zwei kleinen Kindern in solch einem Haus machten. Aber all unsere Bedenken waren komplett unnötig: von der Rezeption über den Putzmann, die Bademeister am Pool und vor allem das Service-Personal beim Frühstück waren hin und weg von David und Romy. Es war ein unglaublich schönes und bereicherndes Gefühl, dass man als Familie in einem gehobenen Haus ehrlich willkommen ist. Der kleine Pool inklusive überdachtem Kinderbereich war für uns und unsere Kinder absolut ausreichend, es gab sogar gratis Schwimmwindeln. Gebucht hatten wir das Hotel nur mit Frühstück, da wir Mittag- und/oder Abendessen immer irgendwo gegessen hatten, wo wir eh unterwegs waren. Wir wollten uns die Flexibilität in der Stadt nicht durch fixe Abendessen-Zeiten nehmen lassen. Das i-Tüpfelchen: free beach access im Partnerhotel Madinat Jumeirah.
Im Anschluss gönnten wir uns zehn Tage (fast reinen) Badeurlaub in einem Strandresort in Abu Dhabi auf Saadiyat Island; einer natürlichen (!) Insel angrenzend an ein Naturschutzgebiet. Der Strand war puderweich und strahlend weiß und wir hatten dort noch unbeschreiblich schöne Tage.
Wir und unsere Kinder waren mit unserer Entscheidung mega happy und würden es jederzeit wieder so machen.
Und jetzt ihr – welche Tipps habt ihr noch für Dubai mit Kleinkind? Lasst uns gerne was in den Kommentaren da. Oder habt ihr Fragen? Dann gerne her damit!
Wir haben uns übrigens über folgenden Reiseführer ein paar generelle Informationen über die Arabischen Emirate geholt und uns für die Reiseplanung inspirieren lassen:
> Dubai & Abu Dhabi Reiseführer*
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Hallo Miri
Wir wollen auch unbedingt in die Wüste, trauen uns aber nicht so, wir sind zu fünft und die Kleinste ist zwei! Würdest du uns empfehlen bei Al Jamal Adventures zu buchen? Im Internet finde ich leider gar keine Bewertungen.
Liebe Grüsse
Meli