Top 10 Tipps: Camping Reisen mit Baby

Hier teilen wir ungeschönt und ehrlich unsere Erfahrungen über das Vanlife als Familie und das Leben und Reisen im Camper bzw. Wohnmobil mit Baby. Erfahrt alles über die Herausforderungen, unsere Ängste und die unberechenbarste, aber dafür schönste Reise unseres Lebens während der Elternzeit. Lest ganz persönliche Tipps, wie das Vanlife mit Baby bzw. Kleinkind zu einer echten Traumreise werden kann.

1. Regel Nummer 1: Entspannt euch!

„Zwei Monate in einem Camper auf engem Raum mit einem elf Monate alten Baby, echt jetzt?“ Wie oft wir in den Monaten vor Abfahrt in entsetzte Augen geblickt und diesen Satz gehört haben. Ja, echt jetzt! Camping mit Baby geht. Gut sogar! Wie? Die Antwort ist ganz simpel: Auf die Eltern kommt es an. Auf euch also! Der große Vorteil beim Reisen mit Baby ist, dass der „Erfolg“ dieser Reise hauptsächlich davon abhängt, wie wohl man sich als Eltern mit der Situation fühlt, egal ob ihr mit dem Camper reist, oder nicht. Seid ihr beim Camping entspannt, ist es auch das Kind. Die einfachste Regel also: Bleibt euch bei der Art des Reisens selbst treu – ihr liebt Camping und das Vanlife? Perfekt, dann steht einem erfolgreichen Roadtrip mit Baby im Camper nichts im Wege.

Camper Mieten für die Elternzeit
Ihr liebt das Vanlife und Camping? Dann geht auch mit Baby campen!

2.    Das richtige Reiseziel für eine Camper Reise mit Baby

Sich selbst treu bleiben gilt nicht nur für die Art des Reisens, sondern auch und vor allem fürs Reiseziel. Für ein Baby ist alles neu: eine andere Stadt, der Campingplatz in Italien, genauso wie ein Bett in einem Luxushotel, in einem Zelt oder eben in einem Wohnmobil. Fühlt ihr euch wohl, dort wo ihr seid, dann überträgt sich das auf das Kind. Vermittelt dem kleinen Entdecker, dass es okay ist, dass alles anders ist als zuhause und neu. Das geht nur, wenn ihr euch wirklich wohlfühlt. Die wichtigste Frage also: Wohin wollt ihr als Eltern reisen? Vergesst bei dieser Frage nach dem richtigen Reiseziel für einen Campingurlaub mit Baby trotzdem nicht, dass ihr ab sofort nicht nur die Verantwortung für euch selbst, sondern auch für einen kleinen, schutzlosen Menschen tragt. Zur Orientierung haben wir daher folgende Fragen für euch:

  • Gesundheit & Sicherheit: Wie ist die Lage im Reiseland im Hinblick auf Sicherheit, Reisewarnungen und Gesundheit? Wie sind die Infrastruktur und ärztliche Versorgung? Gibt es exotische Krankheiten, die speziell für Kinder gefährlich werden können oder vor denen man Kinder nicht (ausreichend) schützen kann?
  • (Essens-) Kultur & Infrastruktur: (Wie) Kann ich mein Kind vor Ort versorgen? Gibt es Essen, Windeln, Kleidung einfach zu kaufen oder muss ich alles von zuhause mitbringen? Wie gut sind die Campingplätze ausgestattet und dabei speziell auf Kleinkinder & Babys ausgelegt (Gibt es z.B. Familienduschen o.ä.)?
  • Klima: Welche klimatischen Bedingungen sind zur Reisezeit zu erwarten? Zu hohe Luftfeuchtigkeit, Hitze, Kälte und Regenzeit, starke UV-Belastung – beim Campen verbringt man sehr viel Zeit draußen. Was kann und will ich meinem Kind im entsprechenden Alter zumuten?
  • Weniger ist mehr: Passt eure Reiseroute, die Reisestrecke und Tagesetappen, sowie auch die Aktivitäten vor Ort an eure Mini-Reisebegleiter an. Das geht -je nach Reisedauer- an manchen Reisezielen besser, an manchen wiederum weniger.

3.    Den richtigen Camper für einen Roadtrip mit Baby finden

Mit Baby im Wohnmobil, Kastenwagen, VW-Bus oder sogar Zelt unterwegs? Welches ist das beste Fahrzeug für einen Campingurlaub mit Baby? Darüber haben wir für euch ganz ausführlich >hier berichtet – inklusive Roomtour durch unseren Camper, den Kastenwagen Karmann Davis 620. Ihr findet dort Tipps zur Auswahl des richtigen Campers oder Wohnmobils, Packtipps, Stauraum-Ideen und einen exklusiven Rabatt bei einer grandiosen Campervermittlung für eure Camper-Miete. Soviel vorneweg: Wir haben den Camper zwei Monate lang auf Herz und Nieren geprüft und können sagen: Wir haben ihn gefunden: den perfekten Camper für einen Roadtrip mit Baby.

Camper für junge Familie
Der perfekte Camper für das Vanlife als junge Familie

4. Lasst euch überraschen!

Das Leben mit Baby ist eine Wundertüte – manchmal auch eine Achterbahnfahrt oder sogar tickende Zeitbombe. Jeder Tag ist anders und es ist immer alles nur eine Phase – im positiven aber auch im negativen Sinne. Bauchweh, Verdauungsbeschwerden, Wachstumsschübe, der erste Zahn und eine durchzechte Nacht kurz vor der Reise – wie soll das nur in einem Camper klappen, in dem man das heulende Kind nicht durch die Wohnung tragen kann? Heute liebt das Baby den Karottenbrei und morgen spuckt es ihn euch um die Ohren. Und dann kommt das erste Lächeln, das erste Wort, die ersten Schritte und zwei kleine Hände, die sich zum ersten Mal um deinen Hals schlingen, um sich ganz fest an dir festzuhalten. Die wohl größte Herausforderung beim Reisen -achwas beim Leben- mit Kind ist die, dass man gar nicht sagen kann, was da auf einen zukommen wird zur Reisezeit. Wann ist denn überhaupt die richtige Zeit, um mit Baby zu reisen? Wie und wo schläft das Baby im Camper? Was isst es zum Zeitpunkt der Reise und währenddessen? Krabbelt es schon oder läuft es sogar? Welches Equipment und Gepäck benötige ich fürs Baby und überhaupt, wo bringen wir das ganze Zeug, das man im Alltag mit Baby so braucht, im Camper überhaupt unter? Auf manche Dinge kann man sich vorbereiten, auf andere wiederum nicht. Mit einer Packliste zum Beispiel und einer guten Planung. Ob ihr mit eurem Kind lieber reist, wenn es nur ein paar Wochen alt ist oder schon fast ein Jahr – probiert es aus, am besten beides! Jedes Alter hat seinen Charme, seine Herausforderungen, seine Vor- und Nachteile. (Hier könnt ihr lesen, wie unser erster Trip mit David nach Eindhoven lief, als er sieben Wochen alt war.) Mit Baby kommt immer alles anders, als man denkt. Also lasst euch überraschen! Am Ende des Tages sind querhängende Pupse, erste Zähne und Wachstumsschübe im heimischen Schlafzimmer auch nicht cooler, als auf Reisen. Im Gegenteil, manchmal vermag ein Tapetenwechsel auch Wunder zu vollbringen. Denn was gibt es Schöneres für kleine Weltentdecker, als Mama und Papa 24/7 auf engem Raum im Camper bei sich zu haben?

Vanlife mit Baby
Vanlife mit Baby – was gibt’s Schöneres?

5. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete!

Warum wir das Vanlife so lieben? Reisen im Camper bedeutet für uns Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität, Abenteuer, aber gleichzeitig auch Sicherheit und Rückzugsort. Man kann Pläne schmieden, sie über den Haufen werfen. Freiwillig oder unfreiwillig! Mit Baby sowieso. Wichtig ist, dass man in unangenehmen Situationen Ruhe bewahrt. Das kann der Moment auf einer verlassenen Landstraße sein, wenn das Fahrzeug plötzlich stehen bleibt oder wenn man feststellt, dass man das Lieblingsspielzeug oder die eigene Zahnbürste zuhause liegen lassen hat! Bleibt ruhig, gelassen, flexibel und nehmt die Dinge, wie sie kommen – auf Reisen noch mehr als zuhause! Damit euch aber so wenig wie möglich solcher Situationen passieren, haben wir ein paar wichtige Infos und Tipps für euch:

Reisepass Baby
Brauchen Babys einen Reisepass? Ja, sobald sie das Land verlassen!
  • Babys brauchen ab Geburt einen eigenen Reisepass, sobald man mit ihnen das Land verlässt, auch innerhalb von Europa. Informiert euch dazu rechtzeitig beim örtlichen Rathaus!
  • U-Untersuchungen, Impfungen, Reiseapotheke fürs Baby! Fällt davon etwas in den geplanten Reisezeitraum oder sind für die Reise besondere Impfungen nötig? Sprecht rechtzeitig mit eurem Kinderarzt. Lasst euch von ihm auch zur Reiseapotheke beraten: was brauche ich wirklich, was kann ich evtl. vor Ort besorgen und wie transportiere ich die Medizin im Camper (v.a. bei Sommerhitze) richtig? Fragt außerdem höflich nach, ob der Kinderarzt telefonisch für euch erreichbar ist, solltet ihr unterwegs medizinische Unterstützung benötigen.
  • Eine Packliste schreiben! Viel Gepäck und wenig Stauraum – beim Campen mit Baby kommt man gedanklich schnell an seine Grenzen. Denn man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren. Aber was ist das Wesentliche im Alltag mit Baby? Das ist sehr individuell und auch sehr von der Ausstattung und vom Stauraum des Campers abhängig. Achtet in den Wochen vor Reisebeginn im Alltag einfach mal drauf, was ihr zur Versorgung eures Babys braucht, welche Gegenstände zum Einsatz kommen und worauf man im Zweifel auch verzichten könnte, weil es bspw. Camping-freundlichere Alternativen gibt. Unsere Packliste mit vielen weiteren Tipps findet ihr >hier
    Ein wichtiges Thema dabei ist übrigens auch das „Tagesgepäck“.
    Das gilt für Ausflüge genauso wie für längere Autofahrten. Schaut, dass ihr die wichtigsten Utensilien wie Wechselklamotten, Windeln, Trinkflasche, Snacks, Schnulli usw. immer parat habt. Da kann sich ganz schön was ansammeln.

    Unser top Tipp übrigens: (Kompressions-) Packtaschen – das sorgt für den Überblick beim Packen, aber vor allem auch für Ordnung im Camper während der Reise. Wir sind große Fans von Travel Dude* – die nachhaltig hergestellte Packtaschen mit Sichtfenster in verschiedenen Größen und Varianten anbieten. Ein echter Gamechanger im Vanlife-Alltag. Umso mehr freuen wir uns, dass wir einen persönlichen Gutscheincode für euch erhalten haben: Mit dem Gutschein Miri5 erhaltet ihr auf eure Bestellung bei Travel Dude 5% Rabatt (*und wir als Affiliate Partner dafür eine kleine Provision, wofür wir schon mal Danke sagen. :-))

  • Routenplanung vs. Spontanität – Das Herzstück des Vanlifes ist die Flexibilität und die Spontanität, jeden Tag aufs Neue entscheiden zu können, wohin man als nächstes fahren möchte, wo man übernachten möchte und wie lange man bleiben will! Pläne zu schmieden und über den Haufen zu werfen: Das kann, v.a. wenn man viel Zeit hat, total schön sein und viele positive Überraschungen bringen, aber andererseits auch stressig werden. Ständig zu recherchieren, wie und wohin es weitergeht und nebenbei einen Camping-Alltag mit Kind zu wuppen, kostet Zeit. Wenn man die hat, perfekt! Wenn die Zeit begrenzt ist, arbeitet euch eine grobe Route aus. Fragt euch: Wohin wollen wir fahren, was wollen wir unbedingt sehen, was nur eventuell, wo könnten wir übernachten -auf Campingplätzen, wild, auf Bauernhöfen oder Weingütern-, wo können wir für eine längere Pause zwischenstoppen, wenn eine längere Fahretappe mal nicht so gut läuft; was kann man vor Ort machen und wie lange sollten wir dazu bleiben? Und, gibt es auch für den kleinen Weltentdecker die Möglichkeit sich zu entfalten? Nagelt euch an dieser Planung aber nicht fest und bleibt flexibel. Hängt einen extra Tag dran, wenn es euch wo super gut gefällt und fahrt weiter, wenn dem nicht so ist! Camping ist, was ihr draus macht!

6.    Mom, Dad & Baby!

Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt: Macht das Baby nicht zum Mittelpunkt der Reise, sondern zu einem gleichwertigen Teilnehmer mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Ängsten. Oft haben wir uns gefragt, wie es wohl ist, das Reisen mit Baby! Da können wir nicht mehr auf Safari, im Restaurant essen gehen, eine größere Wanderung machen, eine Stadt anschauen oder einfach mal nur einen ganzen Tag am Strand abhängen, oder? Aber warum eigentlich nicht? Wenn man will, geht alles. Nur eben ein bisschen anders, langsamer, entschleunigter. Euer Baby fährt nicht gerne Auto? Dann nutzt die Schlafphasen für Fahretappen, macht öfters Pausen, wenn es sein muss, fahrt insgesamt weniger und nehmt euch Zeit für diesen kleinen Menschen! Sorgt dafür, dass auch er sich für all das begeistert, was ihr gerne macht! Gönnt ihm Spielpausen und Platz sich zu entfalten und diese Welt auf seine Art zu entdecken: auf der Krabbeldecke, auf einem Spielplatz, beim Baden. Hört auf euer Bauchgefühl und auf das eures Kindes!  

Sightseeing mit Baby
Sightseeing mit Baby – geht. Gut sogar! Vergesst nur nicht ein paar Strampel- und Spielpausen einzulegen.

7.    Die Grundbedürfnisse: schlafen, essen, Windeln wechseln

Mit einem Baby werden die banalsten Dinge im Leben zu den größten Herausforderungen. Dabei ticken Babys und Kinder so unterschiedlich wie jeder Tag und jede Nacht aufs Neue anders sein können. Deshalb teilen wir hier unsere persönlichen Erfahrungen mit euch, die euch vor allem eins sollen: die Angst nehmen, Camping mit Baby einfach mal auszuprobieren.

Wie organisiere ich das Essen für ein Baby bzw. Kleinkind auf einer Camperreise?

Euer Baby wird noch voll gestillt? Dann müsst ihr hier nicht weiterlesen. Herzlichen Glückwunsch – ihr habt den Travel-Jackpot! Ein Baby bzw. Kleinkind, das nicht mehr (voll) gestillt wird, braucht hingegen regelmäßig nicht nur etwas, sondern am besten auch noch etwas Gesundes zu essen; ganz egal, ob man gerade über die Autobahn brettert, durch die Pampa wandert, oder einen Tag am Strand verbringen will. Der größte Vorteil im Camper ist, dass man den Kühlschrank und den Herd überall dabeihat. Isst euer Kind schon mit vom Elterntisch? Schmecken zwischendurch auch fertige Babybrei-Gläschen, sogar kalt? Perfekt! Informiert euch nur noch über die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort (z.B. in Italien) und sorgt ggfls. vor Abfahrt für ausreichend Vorrat. Wir haben gelernt, dass man auf Reisen ein, manchmal zwei, Augen zudrücken muss und nicht alles zu ernst nehmen darf. Spätestens, wenn man die leuchtenden Augen seines einjährigen Kindes sieht, das zum ersten Mal am italienischen Eis schleckt, ist sowieso alles andere vergessen, glaubt mir.

Babynahrung auf Reisen
Babynahrung auf Reisen – die sieht schon auch mal anders aus. Wir haben ja schließlich Urlaub, das Baby auch!

Windeln auf einer Camperreise kaufen oder von zuhause mitnehmen? Wo wickelt man das Baby im Camper?

Windeln- gibt es natürlich auch überall! Aber eben nicht überall dieselben. In manchen Ländern ist nicht nur die Auswahl an Marken deutlich kleiner, selbst renommierte Windelmarken verkaufen andere Sorten zu teils sehr hohen Preisen. Wir waren zwei Monate unterwegs, daher stand außer Frage, Windeln für die gesamte Reisezeit einzupacken. Leider hat uns das allerdings das ein oder andere Malheur mit explodierten oder ausgelaufenen Windeln eingebracht. Wenn ihr also die Möglichkeit habt, empfehlen wir mittlerweile, so viele Windeln wie nötig einzupacken. Gewickelt haben wir unser Baby überall – mit Einweg-Wickelunterlagen (die man durchaus mehrmals verwenden kann!), einer dünnen Decke oder zur Not zu zweit auf dem Schoß funktioniert das ganz easy, egal wo man ist. Wickelräume und -tische gibt es im Ausland manchmal nämlich selten. Da wird man durchaus kreativ. Im Camper hatten wir die Wickelutensilien immer griffbereit und haben tagsüber unser großes Familienbett dafür verwendet. Wie genau das ausgesehen hat, seht ihr in unserer >Roomtour zum Camper.

Wie und wo schläft ein Baby im Camper?

Schlafen war für uns die größte aller Herausforderungen vorab. Ihr habt wie wir ein Daytime-Baby, mit dem man alles anstellen, unternehmen und machen kann, nachts dafür aber weder alleine ein- noch durschläft? Dann kommen hier die ultimativen Tipps: Gestaltet die Tagesplanung so, dass das Baby beim Autofahren, in der Kraxe beim Wandern, in der Trage bei der Stadtbesichtigung, im Kinderwagen oder im Fahrradanhänger seine nötigen Schläfchen bekommt – sofern es natürlich wie unseres auch überall drin schläft. Für die Nacht und die Frage „wo schläft ein Baby im Camper überhaupt?“ hatten wir uns bewusst für einen Camper mit einem großen Bett für uns alle entschieden, da von Anfang an klar war, dass das Baby zwischen uns schlafen würde. Schaut dafür gerne nochmal in der >Roomtour vorbei, um zu sehen, wie genau das ausgesehen hat. Um es dem Kind möglichst einfach zu machen, nehmt euer eigenes Bettzeug mit, seine Spieluhr oder Lieblingskuscheltiere, das Nachtlicht, oder was auch immer ihm das Gefühl von Zuhause vermittelt. Unser Baby schlief die zwei Monate im Camper übrigens fast besser als je zuvor. Er genoss sichtlich, uns beide links und rechts um sich zu haben. Und noch ein Tipp zum Campen mit Baby: Überlegt bei der Auswahl des Campers, wie ihr mit der Situation umgeht, wenn das Baby im Bett bereits am frühen Abend schläft. Das Camper-Bett ist selten rausfallsicher, wie könnt ihr es also schützen? Braucht ihr ein Babyphone und funktioniert das auch ohne Strom, falls ihr mal keinen habt? (Travelhack: Alternativ kann man auch mit zwei Smartphones und einem Anruf inkl. Stummschalten ein Notfall-Babyphone einrichten.) Was macht ihr an kalten Abenden, wenn man nicht draußen sitzen kann? Soviel mal vorneweg: Rausgefallen ist unser Baby nie, wir waren ja nie weit weg und schnell zur Stelle, wenn er wach geworden ist. An kalten Abenden saßen wir 1,5 Meter entfernt von ihm inmitten unseres Camper-Chaoses in der „Ess-Ecke“ und waren schwer verwundert, dass sich unser eigentlich Lärm-sensibler, kleiner Mann vom Grundrauschen unseres Geredes nie hat wecken lassen.

Wo schläft Baby im Camper
Wo das Baby im Camper schläft? Die Frage ist eher, wo schlafen hier noch die Eltern? 😉 Das große 2×2 Meter Bett im Camper diente nicht nur als Familienbett, sondern auch als Wickelplatz und Spielwiese.

8.    Waschtag

Waschen ist teuer und anstrengend auf einer Camping-Reise. Wenn man aber nur wenig Stauraum hat und längere Zeit unterwegs ist, mit Baby unumgänglich! Auf Campingplätzen in Europa zahlt man für eine Ladung Wäsche durchschnittlich fünf Euro oder mehr, in manchen Ländern kommen im Zweifel auch noch 15 Euro für’s Waschmittel dazu (uns so passiert in Slowenien!). Wenn dann auch noch das Wetter nicht auf Wäschetrocknen an der Sonne ausgelegt ist oder man am nächsten Tag weiterfahren will, addiert gut und gerne den gleichen Betrag für den Trockner on top. Waschen auf Camperreisen mit Baby ist also durchaus ein Luxusgut. Überlegt euch im Vorfeld, welche Klamotten so wenig empfindlich wie möglich und schnelltrocknend sind und dass möglichst viel miteinander gewaschen werden kann. Wir haben den kleinen Mann nicht selten einfach nur in der Windel rumkrabbeln lassen und nicht lange überlegt, ob das kleine Fleckchen auf der Hose wirklich so schlimm ist, dass man sie nicht mehr anziehen kann. Und weil wir es nie geglaubt haben, es aber durchaus funktioniert noch ein letzter Tipp: tatsächlich brennen die UV-Strahlen der Sonne ganz kostenlos und schnell einige fiese Flecken aus der Kleidung heraus!      

Waschen beim Camping
Teuer und anstrengend: Waschen beim Camping – mit ein bisschen Fantasie aber ein perfekter Indoor-Spielplatz an Regentagen.

9.    Struktur & Routine im Camperalltag

Versucht, die Strukturen von zuhause mit auf die Reise zu nehmen und für euer Baby -und für euch – ein Wohlfühlambiente im Camper und in eurem Camper-Alltag zu schaffen, aber nagelt euch nicht daran fest. Das kann das Nachtlicht sein, das Lieblingskuscheltier oder ein (abgewandeltes) Einschlafritual. Werdet kreativ und passt eure Routinen der neuen Umgebung und den neuen Umständen an. Der große Vorteil des Reisens im Camper mit Baby: Es muss sich nur einmal an sein „neues Zuhause“ gewöhnen, ganz gleich, wie oft man die Location wechselt und egal, ob man auf einem Campingplatz, einem Bauernhof oder wild übernachtet. Der Camper wird die „feste Konstante“ an allen Reisezielen sein. Mit der ungeteilten Aufmerksamkeit von Mama und Papa auf engem Raum geht diese Um- und Eingewöhnung in das Camper-Leben für das Baby oft schneller, als erwartet. Das macht vieles entspannter, manches aber auch nicht. Denn all die Abläufe, die ein Tag mit Baby so bringt, müssen auch von den Eltern irgendwie auf die neuen Umstände angepasst werden. Oft haben wir uns vor der Reise gefragt, wie so ein Alltag wohl aussehen wird. Die wohl größte Herausforderung: Das Baby kann im Camper nie unbeobachtet oder alleine gelassen werden, einer muss also immer beim Kind bleiben. Damit dauert alles doppelt so lange – duschen, spülen, aufräumen, einpacken…Betrachtet es einfach als extra Quality Time! Ihr werdet merken, dass es nichts Schöneres gibt, als sich intensiv mit seinem Baby zu beschäftigen, weil man einfach gar nicht anders kann. Und im Zweifel kann man das Baby im Buggy oder in der Trage auch einfach mitnehmen zum Abspülen oder zum Duschen. Das Wichtigste: Lasst euch die Zeit, euch in diese neue Routine und diesen neuen Alltag einzufinden!

10.       Last but not least: Traut euch einfach!

Bei all den Gedanken, die man sich vor einer Camping-Reise mit Baby macht; die Erwartungen, die man an das Kind und sich selbst als Eltern hegt; die Sorgen, Unsicherheiten und Herausforderungen, die aufkommen und die Planungen, die man hundert Mal durchkaut, um sie dann doch wieder auf über den Haufen zu werfen, haben wir nur noch einen -aber den vielleicht wichtigsten- Tipp für euch: Traut euch einfach! Geht raus und entdeckt die Welt – und damit meinen wir nicht nur fremde Länder, sondern vor allem eure neue Welt als Familie. Probiert es einfach aus, das Reisen im Camper mit Baby! Streicht den Satz „Aber was ist, wenn…“ aus eurem Wortschatz. Ihr werdet vielleicht mit kleinen oder auch größeren Reise-Katastrophen konfrontiert werden, aber ganz sicher schnell darüber lachen und nicht nur daraus, sondern vor allem all das zu schätzen lernen: diese gemeinsame Zeit und dieses Abenteuer als Familie. Es wird euch zu einem unschlagbaren Team machen und unvergessen bleiben – versprochen!

Noch Fragen zu unserer Camping-Erfahrung mit Baby?

Schaut doch mal hier vorbei:

> unsere Packliste für eine Camping-Reise mit Baby

> den richtigen Camper finden für eine Camping-Reise mit Baby oder Kleinkind

> Reisen in der Elternzeit – Tipps und Tricks

> Warum wir mit unserem Baby gerne reisen? Das erzählen wir hier!

> Tipps zum Wandern mit Baby

Du bist schwanger und fragst dich, wie es ist, mit einer Kugel zu reisen?

Dann schau doch mal hier rein:

> Packliste für Schwangere

> Reisen und Fliegen in der Schwangerschaft

> Sardinien – hochschwanger geht das Reisen auch noch!

> Florida mit Babykugel – auch Fernreisen sind möglich – so einfach gehts!

Wart auch ihr schon mit eurem Baby oder Kleinkind campen? Wir freuen uns auf eure Tipps, Anregungen, Ergänzungen in den Kommentaren!

4 Kommentare Füge deinen hinzu
  1. Hallo Miri & Manu

    Der Artikel macht doch etwas Mut, bei uns soll es mit dem Nachwuchs in zwei Wochen auch soweit sein 🙂

    Ab wann kann mann mit dem Baby & Camper auf Achse nach der Geburt nach eurer Erfahrung?

    Im Artikel war es ja 11 Monate Alt, aber vielleicht wart ihr ja auch schon früher mit Kind auf Tour?

    Gruss, Stefan

    1. Hallo Stefan, schöööön, wohin wollt ihr fahren? Letztlich gibt es hier keinen Erfahrungswert; mit unserer (2.) Tochter waren wir mit 7 Monaten beim Campen, die saß vorher einfach überhaupt nicht gern im Auto. Von daher: Einfach auf sich zukommen lassen, ausprobieren und selbst entspannt bleiben! Dann geht sowas, sobald ihr es als möglich empfindet! Viel Spaß und gute Reise!

  2. Hallo, finde es wirklich toll, was ihr so erlebt habt. Wir geben demnächst auch mit unserer 8 Monate alten Tochter campen.🥰

    Kleiner Tipp : Vomex Zäpfchen für unter 3-jährige können schwerste Nebenwirkungen hervorrufen und sollen deshalb nicht gegeben werden. Würde das vielleicht als Bemerkung dazuschreiben 🙂

    Liebe Grüße

    1. Hallo Ann, schon mal ganz viel Spaß euch! Danke für den Kommentar; du hast natürlich recht und mit Glück können wir sagen, dass wir die Zäpfchen noch nie gebraucht hätten. Uns hat uns damals die Kinderärztin das empfohlen, weswegen wir es nie hinterfragt haben.

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