Nur knapp 1,5 Flugstunden entfernt liegt ein wahres Paradies: Sardinien ist mit seinen Traumstränden, kleinen Buchten, seinem Charme des italienischen Dolce Vita und einer mystischen Landschaft (nicht nur) im Landesinneren das perfekte Reiseziel für Sonnenanbeter, Aktivurlauber und Genießer. Und für Babymooner wie uns, die nochmal ihren „letzten Urlaub zu zweit genießen wollten“. Lest hier unsere top Tipps für eine Woche in Sardiniens Norden.
Das Wichtigste in Kürze
- Flug:
Mit Eurowings für 130 € pro Person von Stuttgart nach Olbia & wieder zurück. (Achtung: Beim Flug buchen auf die Gepäckbestimmungen achten; was ist im Flugpreis inklusive und was kostet ein (zusätzliches) Gepäckstück?) - Mietwagen:
Für eine Woche haben wir für knapp 200 € einen Fiat 500 über den ADAC bei Hertz gemietet. (Hier unbedingt auf die Versicherungsleistungen und die Höhe der Selbstbeteiligung achten (ihr seid in Italien, da lässt sich die ein oder andere Macke sicherlich nicht vermeiden…) - Zurückgelegte Strecke in einer Woche Roadtrip durch Sardiniens Nordinsel: ca. 800 Kilometer
- Unterkünfte:
> 3 Nächte in Cannigione im B&B „La Casa al mare“ für knapp 100 € pro Nacht (heißt mittlerweile The Square Depandance)
> 3 Nächte in Santa Teresa im B&B „Villa Kuky“ für knapp 110 € pro Nacht – absolute EMPFEHLUNG!
> 1 Nacht im Landesinneren im Landgut „Tenuta Pilastru“ für 280 € pro Nacht inkl. Halbpension
Sardiniens Norden oder Süden?
Wer sich noch nicht wirklich mit der Insel beschäftigt hat, wird zu Beginn der Reiseplanung schnell rausfinden, dass sie gar nicht so klein ist. Wir sind grundsätzlich kein Fan von großen Strecken (zumindest nicht, wenn unsere Reisezeit nur eine Woche beträgt) und haben uns daher die Frage gestellt: Norden oder Süden – wo ist Sardinien am schönsten? Die Entscheidung ist gar nicht so leicht, weil beide Teile haben ihren Charme und bieten wunderschöne Ecken und tolle Ausflugsziele. Wir haben uns letztlich wegen des günstigen Fluges für den Norden entschieden und beschlossen, den Süden einfach in einer separaten Reise zu entdecken.
Mietwagen auf Sardinien
Braucht man auf Sardinien unbedingt ein Auto? Ja, denn Sardinien ist definitiv kein Reiseziel für einen Pauschalurlaub, finden wir. Dafür gibt es viel zu viel zu entdecken, viel zu viele wunderschöne Strände und Buchten, ein überwältigendes Inland und süße, kleine und familiäre Unterkünfte „ab vom Schuss“. Sardinien ist nicht mit der italienischen Adria oder der toskanischen Küste zu vergleichen, wo sich Hotelbunker und Tourihochburgen mit tausenden Strandliegen aneinander reihen. Sardinien steht für kleine, urige, charmante Ortschaften und (zumindest einige) einsame Buchten, vieles eben nur mit einem Auto oder Boot zu erreichen.
Worauf sollte man bei einem Auto für Sardinien achten?
- Mit dem eigenen Auto nach Sardinien? Geht grundsätzlich auch, per Fähre und vor allem, wenn man einen Camper o.ä. besitzt sicherlich reizvoll. Sardinien gehört aber zu Italien; und so anders es in mancherlei Hinsicht ist, ist der Fahrstil ganz klischeehaft italienisch: Wer bremst verliert, die Hupe ist Kommunikationsmittel Nummer 1 und Geschwindigkeitsgrenzschilder sind gefühlt nur Deko am Straßenrand. Gepaart mit engen, kurvigen Straßen, vielen Überholmanövern und kleinen, holprigen „Parkplätzen“ entlang der Straße waren wir froh, nicht das eigene Auto dabei gehabt zu haben. Denn:
- Auf die Größe kommt es an! Je kleiner das Auto, umso sicherer nimmt man die engen Kurven und umso eher findet man überhaupt einen Parkplatz – sowohl in den kleinen Städten als auch an den Strandbuchten. Wir waren mit unserem Fiat 500 zufrieden und haben überall problemlos einen Parkplatz bekommen. Wie manch ein Italiener ein- oder ausparkt, wissen wir auch (=vorne einmal andocken, hinten einmal andocken und Hauptsache drin). Wir haben uns schon öfter gefragt, wie das die VW-Bus-Camper oder Wohnmobile so machen, die uns entgegen gefahren sind…
- Wie immer: Auf die Mietkonditionen achten! Diesen Tipp geben wir grundsätzlich und er ist auch einfach super wichtig: Spart nicht am falschen Ende, wenn es um das Thema Versicherung und Selbstbehalt geht, vor allem in Reisezielen, wo gefahren wird wie bei Henkers.
- Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es haufenweise und auch auf Landstraßen darf man oft nur 50 fahren. Angeblich wird auch fleißig Verkehrskontrolliert. Auch wenn wir das wahrscheinlich nicht als Tipp geben dürfen und sollten: Wir persönlich sind in keine Polizeikontrolle geraten, haben dafür aber die Erfahrung gemacht, dass man sicherer fährt, wenn man sich in den Verkehr „einfügt“ und sich anpasst. Eins noch am Rande: Grundsätzlich kann man sich auf die Fahrtzeiten bei Google Maps nicht verlassen, die basieren definitiv nicht auf den eigentlich erlaubten Geschwindigkeitsbegrenzungen… Also lieber immer ein bisschen Puffer einplanen.
Die beste Reisezeit für Sardinien
Im Juli und (besonders) August herrscht Hochsaison auf Sardinien, da haben die Italiener selbst Sommerferien und Unterkünfte, Restaurants und sogar die (halb-) offiziellen Strandparkplätze erhöhen ihre Preise bis auf das Doppelte. Wir waren Anfang Juli da und fanden es bereits grenzwertig, aber noch okay. Wir haben schöne Unterkünfte zu vernünftigen Preisen bekommen und in allen Restaurants, die wir ausgesucht haben, einen Tisch. Manche Strände waren bereits gerammelt voll, wieder andere aber noch komplett einsam. Vermutlich ist die beste Reisezeit also Juni oder September. Denn in der Nebensaison ab Oktober bis Mai haben viele Unterkünfte und Lokalitäten komplett geschlossen.
Top Things to See & Do auf Sardinien
Capo D’Orso – der Bärenfels
Der Roccia dell’Orso, der sogenannte Bärenfels liegt auf einer relativ leicht erreichbaren Anhöhe bei Palau und bietet nicht nur einen atemberaubenden Ausblick auf das Kap und die umliegenden Inseln wie z.B. La Maddalena, Korsika und Caprera sondern ist an sich schon ein richtiges Highlight. Durch Wind, Wetter und Mineralien im Granitgestein haben sich schon vor vielen Jahren diese außergewöhnlichen Gesteinsformationen gebildet. Achtung: Der Aussichtspunkt, von welchem aus der Fels wirklich wie ein Bär aussieht, ist für Besucher nicht zugänglich. Wegen der Begebenheiten der Felsstruktur sollte man die Absperrungen unbedingt respektieren. Auch ohne „Bärenoptik“ ist diese Anhöhe nicht weniger beeindruckend. Der Anstieg ist gut zu bewältigen und dauert knapp 15 Minuten. Geöffnet ist der Pfad bis Sonnenuntergang (nicht wie auf Google geschrieben bis 19 Uhr), was wir leider zu spät entdeckt haben. Der Sonnenuntergang muss dort oben unbezahlbar sein.
Capo Testa – das Tal des Mondes
Bei Santa Teresa liegen noch mehr und sehr, sehr viele dieser mystischen Gesteinsformationen. Am Capo Testa kann man über diverse Trampelpfade das Valle della Luna erkunden, wo die Tafoni-Felsen (so nennt man das von Wind und Wetter geformte Granitgestein) mit ihren Formen und Farben die unterschiedlichsten Fantasien hervorzaubern. Ein Ort voller Mystik, Kreativität und Magie – und das sagen wir ohne Übertreibung. Kein Wunder, dass hier nach Sonnenuntergang im Mondschein noch mehr Geschichten erzählt werden und Hippies angeblich noch immer irgendwelche Höhlen bewohnen. Wir waren zwar nur tagsüber da, aber selbst das hat uns schon umgehauen. Aber schaut selbst:
Nach der Wanderung kann man entweder eine der steilen Stufen hinabsteigen und ins türkisfarbene Wasser tauchen oder in der Sea Lounge einen Sundowner trinken.
Und dann unbedingt zum Abendessen ins „Da Thomas“ in Santa Teresa gehen. Wir waren von unseren drei Nächten in Santa Teresa zwei mal dort.
Tagesausflug nach La Maddalena
Per Autofähre (Delcomar) ist man in nur 20 Minuten von Palau auf der kleinen Insel zwischen Sardinien und Korsika.
Wir sind mit unserem Fiat 500, den wir übrigens liebevoll Giovanni getauft haben, an einem halben Tag die Panorama-Straße der La Maddalena Insel abgefahren und haben an unterschiedlichen Buchten zum Baden angehalten. Wir finden, Zeit kann man ja nie genug haben, aber auch so kurz lohnt sich das auf jeden Fall!
Hier unsere Favoriten für Badestopps:
Bassa Trinita
Spiaggia dell’Alberello
La Maddalena mit dem Boot erkunden?
Man kann rund um das La Maddalena Archipel übrigens knapp 280 Buchten auf verschiedenen kleinen und großen Inseln ansteuern, irgendwo gibt es sogar einen pinkfarbenen Strand. Das geht dann allerdings nur per Bootsausflug. Für uns waren die mit dem Auto erreichbaren Strände und Buchten aber schon so schön, dass wir gesagt haben, das reicht uns aus. Denn auch per Boot sind mittlerweile viele unterwegs und man ist (wahrscheinlich) fast nirgends mehr ganz allein unterwegs (zumindest nicht in der Hochsaison).
Ein Tag in Alghero
Willkommen in Klein-Barcelona in Italien! Das ehemals unter katalanischer Herrschaft stehende Alghero an der Westküste der Nordinsel ist definitiv einen Tagesausflug wert. Die kleine, autofreie Altstadt lädt zum Bummeln, Flanieren und Genießen ein und bietet noch dazu eine Menge Historik und Kultur. Taucht ein in die Geschichte der Stadt und versinkt in den alten, engen Gassen.
Wir haben uns einfach treiben lassen, sind von Straßenecke zu Straßenecke geschlendert und haben uns die Stadt vom Glockenturm der Kathedrale von oben aus angeschaut (Achtung, nichts für Menschen mit Platzangst, da der Auf- und Abstieg über eine enge Wendeltreppe wirklich so eng ist, dass man sogar einen Bauhelm tragen muss!).
Wir waren in der Chiesa di San Francesco und haben über die Relikte zur Verteidigung der Stadt entlang der Stadtmauer gestaunt, waren typische sardische Pizza mit Kichererbsen-Boden im „Lu Furat“ essen (MEGA lecker!!) und haben gratis am Hafen geparkt – ja, das geht hier tatsächlich!
Weitere Restaurant-Tipps für Alghero
…haben wir von Freunden erhalten, konnten Sie an einem Tag aber nicht alle ausprobieren:
- Il Tocco del Prete – coole Craft Beer Bar, wo auch viele Einheimische sind.
- nico’s Ristorante
- Riservato Beach Bar für den Sundowner
Wer mehr Zeit hat, und wie wir nicht gerade einen schwangeren Kugelbauch im Schlepptau, kann sich auch noch die Neptun Grotte an der Küste anschauen, die man entweder per Bootsausflug oder über mehr als 650 Stufen auch von Land aus erreicht.
Abstecher nach Castelsardo
Hier haben wir auf dem Rückweg von Alghero zwischengestoppt, sind ebenfalls einmal durch die auf einem Felsen liegende erhöhte Altstadt geklettert (trifft es hier wohl eher als geschlendert :-)) und haben die Aussicht genossen. Im Reiseführer haben wir gelesen, dass hier das ursprüngliche Handwerk noch groß geschrieben wird und man die alten Frauen in ihren Wohnzimmern beobachten kann, wie sie Körbe flechten. Das kann man tatsächlich, aber auf uns hat es nicht wirklich authentisch gewirkt; mehr so, als würde man es eben noch für die Touristen machen, die deshalb herkommen.
Elefantenfels
Unweit von Castelsardo entfernt und auf dem Weg nach Santa Teresa gelegen, haben wir hier einen kurzen Fotostopp eingelegt.
Porto Cervo – Luxus pur
Porto Cervo an der Costa Smeralda ist das St. Tropez von Sardinien, das Städtchen der Nobel-Boutiquen, Luxus-Yachten, der Schönen und Reichen. Wir haben uns an einem Abend ins Getümmel zwischen Gucci und Louis Vuitton begeben und es einfach mal auf uns wirken lassen. Neu seit diesem Sommer ist die Waterfront mit Bars und kleinen „Außen-Filialen“ weiterer Nobelmarken. Ob man es gesehen haben muss oder nicht… Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Was man allerdings zugeben muss: Auch hier haben es die Sarden sehr gut hinbekommen, die Architektur in die Landschaft zu integrieren und so wirkt alles sehr romantisch und harmonisch, wenn auch etwas künstlich.
Einen Sonnenuntergang genießen
Das Inselinnere erkunden
Wem Strand und Meer zu den Ohren raushängen, sollte unbedingt ins Landesinnere fahren. Ganz andere Landschaft, Berge, Korkeichenwälder und unsere Nacht im Landgut Tenuta Pilastru war defintiv ein wunderschöner und ganz besonderer Abschluss unserer Reise.
Und das Beste nun zum Schluss: Die schönsten Strände im Norden von Sardinien
Sardinien ist wirklich ein Traum für alle, die mehr „Vitamin Sea“ brauchen und gerne am Meer sind. Die Vielfalt dieser Insel hat uns einfach beeindruckt: Da findet man Buchten mit dem feinsten Sandstrand und zwei Kilometer weiter, hüpft man über felsige Platten oder groben Kies ins türkise Meer. Ihr findet von ganz offiziellen Stränden mit Liegen- und Sonnenschirmverleih, Strandbar und Sonnenbrillen-Verkäufern bis hin zu einsamen Buchten, die man nur über versteckte Trampelpfade erreicht, einfach alles… Daher ist es fast unmöglich, die schönsten Strände zu krönen, aber gerne empfehlen wir euch die, die uns am besten gefallen haben:
Spiaggia di Mannena bei Cannigione
>> feiner Sand, flach abfallend, Sonnenschirme und Liegen zum Leihen, Beach-Bars vorhanden…dafür relativ voll.
Cala L’Ulticeddu / Spiaggia Li Piscini
>> quasi direkt daneben auch bei Cannigione, allerdings mit grobem Kies und Felsen, mehrere kleinere Buchten, dafür weniger Menschen.
Spiaggia di Cala Spinosa
>> eine der kleinen Buchten direkt beim Capo Testa, wenig Liegefläche, viele Menschen, dafür muss es ein Schnorchelparadies sein, so viele Taucherbrillen wir da gesichtet haben.
Spiaggia La Licciola
>> bei Santa Teresa, schöne feine Sandbucht, relativ ruhig, mit Strandbar. Ein Teil des Strandes gehört zu einem noblen Spa-Hotel, was aber nicht stört, denn man hat trotzdem genügend öffentlichen Platz und vom Hotel selbst bekommt man am Strand nichts mit, da es versteckt mit in die Landschaft integriert ist.
Spiaggia Li Junchi di Badesi
>> wunderschöner, langer Sandstrand im Norden, den wir auf dem Weg von Alghero zurück entdeckt haben und es leider nur noch zum Sonnenuntergang schafften.
Spiaggia di Lu Impostu
>> südlich von Olbia auf einer Landzunge gelegen, feiner Sandstrand an der einen Ecke, grober Kies und Felsen an der anderen. Es gibt Liegen und Sonnenschirme und einen kleinen Kiosk.
Und dann noch ein paar generelle Tipps zum Baden auf Sardinien:
- Parkplätze werden meist kostenpflichtig angeboten; manchmal Stunden- manchmal Tage-weise. Fast immer besteht aber die Möglichkeit direkt oben an der Straße kostenfrei zu parken. Hier aber drauf achten, dass ihr nicht im Halteverbot parkt.
- Wohl gibt es verstärkt Seeigel und auch immer wieder Quallen. Wir sind weder noch begegnet, aber häufig werden Schwimmschuhe empfohlen.
- Richtet die Auswahl der Strandbucht ein bisschen nach dem Wind; je nach Lage und Ausrichtung der Bucht, findet ihr auch an stürmischen Tagen immer irgendwo ein fast windstilles Plätzchen.
Wart ihr auch schon auf Sardinien und im Norden unterwegs und habt noch ein paar Tipps zu ergänzen? Dann freuen wir uns auf eure Kommentare!
Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss für alle Flugreisenden: Wer beim Gepäck „sparen“ möchte, kann mit den praktischen Kompressions-Packtaschen von Travel Dude das Gepäck wirklich minimal halten und sich so vielleicht einen (großen) Koffer sparen. Wir haben sie erst kürzlich entdeckt und sind wirklich schon richtige Fans der nachhaltig aus recyceltem Plastik hergestellten Packwürfel. Umso mehr freut es uns, dass wir als offizieller Partner einen exklusiven Gutscheincode erhalten haben: Mit Miri5 erhaltet ihr 5% Rabatt auf eure Bestellung bei Travel Dude (das ist ein Affiliate-Link, heißt wir erhalten im Gegenzug eine kleine Provision und sagen dafür an dieser Stelle Danke. :-))
BEAUTIFUL pictures. Southern France? You are due any day aren’t you?!
No more trips!!! Stay close to home!
Love,
Debbie & Bob
No, actually it’s an Italian island, but very close to France. 🙂 We’ve been there in July. No more trips for now, due date is only 3 weeks ahead… Anyways, I’m pretty sure, Little Peanut would love to tell a story about a crazy birth place…
Amazing blog post! looks like you guys had a great holiday!
Love, Jason and Sarah
Thank you! We did indeed. What is your next destination?