Weihnachten in Australien? So fühlt sich eine ausgestorbene Metropole am Ende der Welt am ersten Weihnachtsfeiertag bei 25 Grad an. Unsere top Things-to-do für zwei Tage Perth? Lest im ersten Beitrag der großen Australia Honeymoon-Serie, warum sich die westaustralische Großstadt gleich zu Beginn in unser Herz gebrannt hat. Let the Adventure begin!
Das Wichtigste in Kürze:
- Übernachtung:
> Hilton-Hotel im CBD-Zentrum für 80 AUD - Things-to-do:
> Picknick und Sonnenuntergang im Kings Park
> Stadtspaziergang
> Ausflug nach Fremantle - Nice-to-know:
> Australier sind „Draußen-Menschen“ – irgendwo findet immer irgendeine Outdoor-Party oder ein Festival statt.
Tag 4 – Perth is OK
Es ist 13 Uhr, der australische Himmel begrüßt uns mit strahlender Sonne, einem leuchtenden Blau und 25 Grad am zweiten Weihnachtsfeiertag. Als wir auf den Bus in die City warten, kneife ich Manu am Arm: „Wir sind wirklich in Australien!“ Ich kann es noch gar nicht glauben und sauge jeden Kilometer der 40-minütigen Fahrt ein wie besonders frische Luft zum Atmen. Here I am – back again! Australia, get ready und mach dich auf was gefasst!
Wir beziehen unser Zimmer im Hilton-Hotel im CBD-Zentrum von Perth, schmeißen die Sommerklamotten an, cremen uns ein (natürlich mit LSF 50!) und los geht’s. Bei unserem Stadtspaziergang durch das Geschäftsviertel sind wir gefühlt die einzigen Menschen auf der Straße. Ich muss an die vielen Reiseberichte denken, in denen Perth als die Metropole mit Dorf-Feeling beschrieben wird. Das ist nicht mal mehr Dorf, das ist eine Geisterstadt!
Im Einkaufsviertel rund um die Hay Street wird mir klar, warum und wo alle sind: heute ist Boxing-Day! Shopping – shopping – shopping! Am Boxing Day locken die Händler und Geschäfte mit satten Rabatten. Die ursprüngliche Idee dahinter war wohl, dass Arbeitgeber ihren Angestellten an diesem Tag kleine, nützliche Geschenke machten, die sie in Boxen überreichten. Ein Australier erklärte mir vor zehn Jahren hingegen, der Tag sei dazu da, dass man Weihnachtsgeschenke, die man nicht möge, direkt am nächsten Tag umtauschen könne. Wie auch immer, wir sind ja nicht zum Shoppen nach Australien gekommen.
Wir gehen weiter nach Northbridge. Das Szeneviertel erinnert mich stark an Kingscross in Sydney: viele verrammelte Bars mit Livemusik, Backpacker, Nutten und Junkies geben sich hier die Klinken in die Hand.
Nach den Shoppingfluten in der Fußgängerzone ein grandioser erster Eindruck von Australien, nachmittags um Vier! Deshalb geht’s weiter zum Kings Park. In diesem grünen Juwel über den Dächern der Stadt bietet sich eine unglaublich tolle Aussicht auf die Skyline und den Swan River. Wir lassen uns von den vielen Picknickern inspirieren und legen uns mit einem Kaffee auf die grüne Wiese in die Sonne. So mag ich Weihnachten.
Nach dem Sonnenuntergang wird’s allerdings frisch und wir machen uns auf zurück zum Hotel, kurz umziehen und los zum Restaurant. Dass ich dies auf Instagram gefunden hab, wird zum Running-Gag unserer Reise: Nach unserer Pinterest-Hochzeit folgen nun die Instagram-Flitterwochen. Das GOONG Korean BBQ besteht die Feuertaufe und auch Manu ist gleich begeistert. Klar, wir grillen auch direkt am Tisch selbst unser Fleisch, Fisch und Gemüse. Yummi. Mit unserer ersten Uber-Erfahrung fahren wir zurück ins Hotel und fallen glücklich und zufrieden wie zwei Steine ins Bett und geben dem Jetlag gar nicht erst die Chance…
Tag 5 – Insta your Trip – off to Freo!
Als um 8 Uhr unser Wecker klingelt, bin ich hellwach und voller Euphorie: Ich bin in Australien und ich will was erleben! Aufstehen, Schatz! Eigentlich wollten wir heute nach Rottnest Island, gleich ein bisschen Meeresbrise und Beachlife einsaugen, aber wegen der Feiertage und weil Sommerferien sind, sind bereits alle Fähren dorthin ausgebucht. Also bringt uns die Planänderung heute nach Fremantle. Die süße Hafenstadt, Einheimische nennen sie liebevoll Freo, grenzt mittlerweile direkt an Perth an, hat sich aber ihren Kleinstadt-Charme erhalten.
Wir werden belohnt mit vielen süßen Läden, Cafés und dem bunten, pulsierenden Leben in den Fremantle Markets, wo wir uns zusammenreißen müssen, nicht doch schon etwas einzukaufen.
Im Fremantle Prison, dem historischen Gefängnis tauchen wir ein in die dunkle Geschichte der Stadt und in meiner nächsten Instagram-Entdeckung La Bottega gönnen wir uns ein echt fancy Frühstück, dicht gefolgt vom Beer-Tasting in der Little-Creatures-Brauerei am Hafen. Und vom TimTam-Donut! Ja, auch den hab ich auch auf Instagram entdeckt, zugegebenermaßen schmeckt er aber gar nicht so gut wie er aussieht.
Frisch gestärkt wollen wir nachmittags zum Cottleshoe Beach, dem berühmten Stadtstrand von Perth. Da uns der nette Schaffner am Bahnhof in Fremantle aber in den falschen Zug gesetzt hat, landen wir in Subiaco, ein eher unscheinbares Wohnviertel mit kleinen Läden und Cafés und hübscher Streetart.
Strandfeeling ist uns heute irgendwie nicht gegönnt. Wir spazieren die Einkaufsstraße entlang bis zum Kings Park. Auf der Suche nach dem berühmten DNA-Tower irgendwo inmitten des riesigen Waldes schnuppern wir erste Wildnis-Luft. Aufgeregte Blicke links und rechts ins tiefe Gestrüpp – was da wohl kreucht und fleucht? Ich muss lachen: Wie sollen wir denn drei Wochen echte Wildnis überleben, wenn wir uns hier schon in die Hosen machen? Den Aussichtsturm finden wir, die Aussicht trifft aber wohl eher auf „hier sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr“ – geschweige denn eine Skyline.
Also zurück in die City! Am Elizabeth Quay entdecken wir ein kleines Streetfood-Festival mit Live-Musik.
Spätestens ein paar Gläser Wein und Bier später sind wir verliebt: in Australien, Perth, die Menschen und das Leben hier! Wir wollen für immer bleiben.